Interview: „Fahrradfahrer sollten Kilometergeld erhalten“

Thomas Jarzombek ist CDU-Bundestagsabgeordneter aus Düsseldorf. In Berlin nutzt er gern das Rad für Dienstfahrten – aber bislang scheiterte er damit, sein Fahrrad-Ticket der S-Bahn bei der Verwaltung des Bundestages abrechnen zu können. Was bei Autofahrten selbstverständlich ist, war für Radfahrer nicht vorgesehen. Im Interview mit der Berliner Morgenpost berichtet Jarzombek, was ihn antrieb, den Kampf mit der Bundestagsverwaltung dennoch anzutreten.

Herr Jarzombek, Sie haben durchgesetzt, dass die Verwaltung ihre S-Bahn-Tickets für das Fahrrad anerkennt. Dafür ernteten sie scharfe Reaktionen. Wie erklären Sie sich das?

Thomas Jarzombek: Ich habe unterwegs geschrieben und nicht gut formuliert, sodass ein völlig falscher Eindruck entstanden ist. Ich bin dafür, dass auch im Bundestag mehr Rad und ÖPNV gefahren wird, damit wird Geld gespart, der Umwelt geholfen und alle werden auch etwas fitter. Es ist doch absurd, dass bislang Dienstfahrzeuge zur Verfügung gestellt wurden, aber beim Rad Kosten entstehen. Das hält Menschen davon ab, das vernünftigere, aber vielleicht auch unbequemere Verkehrsmittel zu nehmen. Wir müssen es den Menschen leichter machen, auf Rad und Bahn umzusteigen, überall, auch im Bundestag.

Warum hat es das Fahrrad im Jahr 2020 in den Verwaltungen immer noch so schwer?

Ich glaube, das Auto zu benutzen, erscheint vielen Menschen einfacher im Kopf. Man muss sich nicht überlegen, wann man in welche Straßenbahn steigen muss und welches Ticket man dafür benötigt. So is...

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