Irakische Regierungstruppen wehren IS-Vorstoß ab

Schiitische Freiwillige bereiten sich unweit von Ramadi auf den Kampf gegen die sunnitischen IS-Dschihadisten vor. Foto: Alaa Al-Shemaree

Die irakischen Regierungstruppen haben im Westen von Bagdad nach eigenen Angaben einen Vorstoß der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) abgewehrt.

Die IS-Milizen hätten die Ortschaft Al-Chalidija östlich von Ramadi angegriffen, seien aber von der Regierungsarmee und von verbündeten Stammesmilizen zurückgeschlagen worden, verlautete aus Sicherheitskreisen in Bagdad.

Am letzten Sonntag war Ramadi, die Hauptstadt der westlichen Provinz Anbar, vom IS eingenommen worden. Die Regierungstruppen hatten dem Ansturm nicht mehr standhalten können und waren geflohen. Der Ort Al-Chalidija und ein Militärlager am Habbanija-See sind die letzten wichtigen Stellungen der Regierungsarmee zwischen Ramadi und dem östlich gelegenen Falludscha, das schon seit längerem vom IS beherrscht wird.

Der UN-Sicherheitsrat ist nach der Einnahme von Palmyra in Syrien durch den IS in Sorge um die tausenden Bewohner der Oasenstadt. Zivilisten müssten in Sicherheit aus der historischen Karawanenstadt fliehen können, forderten die 15 Mitglieder des Rates in einer am Freitag (Ortszeit) von den Vereinten Nationen in New York verbreiteten Mitteilung. Auch um das Unesco-Weltkulturerbe zeigte sich das Gremium zutiefst besorgt. Die Einnahme von Palmyra und die anderen «barbarischen Terrorakte» des IS verurteilte der Sicherheitsrat scharf. Die Terrormiliz müsse besiegt werden.

Wegen der Siegesserie der Sunnitenmiliz hatte der einflussreiche US-Senator John McCain am Freitag die Entsendung von US-Bodentruppen in den Irak gefordert. «Ich würde sagen: 10 000 Mann», sagte er dem TV-Sender CNN. Die Strategie von Präsident Barack Obama, lediglich Kampfjets einzusetzen, sei ein Fehlschlag. Obama lehnt die Entsendung von Bodentruppen strikt ab. Die USA und ihre Verbündeten bombardieren seit Monaten IS-Stellungen im Irak und in Syrien.