Iran greift Israel an: Was ist in der Nacht passiert und welche Länder halfen Israel?
Nach Angaben des israelischen Militärs feuerte der Iran gegen 19:30 Uhr Ortszeit erste Raketen auf das Land ab. In ganz Israel ertönten Sirenen des Luftalarms.
Pentagon-Sprecher Pat Ryder erklärte, Israel habe die meisten Raketen erfolgreich abgefangen, und zwei Zerstörer der US-Marine hätten als Unterstützung für das israelische Militär zusätzlich etwa zwölf von ihnen abgeschossen.
Die iranische Revolutionsgarde (IRGC) gab hingegen bekannt, dass ihre Streitkräfte zum ersten Mal Fattah-Überschallraketen eingesetzt haben, und behauptete, 90 Prozent ihrer Trägerraketen hätten ihre Ziele getroffen.
Was wurde ins Visier genommen?
Quellen aus der Revolutionsgarde teilten den staatlichen Medien in Teheran mit, dass der Angriff auf drei israelische Militärstützpunkte abzielte.
"Wir haben von unserem Recht auf legitime Verteidigung gemäß Artikel 51 der UN-Charta Gebrauch gemacht und ausschließlich Militär- und Sicherheitsstützpunkte ins Visier genommen, die für den Völkermord in Gaza und im Libanon verantwortlich sind", schrieb der iranische Außenminister Abbas Araqchi auf seinem persönlichen Account im sozialen Netzwerk X.
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Der Pentagon-Sprecher erklärte jedoch hinzu, dass in Israel "der geringste Schaden vor Ort" angerichtet worden sei. Durch die Angriffe starb Medienberichten zufolge ein Palästinenser durch Splitter einer einschlagenden Rakete, zwei Menschen in Tel Aviv wurden durch Splitter leicht verletzt. Keiner der Verletzten soll zur US-Armee gehören oder US-Staatsbürger sein.
Welche Länder kamen Israel zu Hilfe?
Der Sprecher des US-Außenministeriums Matthew Miller sagte später, die Partner der USA würden auch Israel und Washington dabei helfen, dem Angriff entgegenzuwirken. Es lehnte es jedoch ab, die Länder explizit zu nennen. Gegenüber Reportern sagte er, die Länder könnten sich so selbst äußern.
Eins dieser Länder isy offenbar Großbritannien, denn der britische Verteidigungsminister John Healey bestätigte noch am Dienstagabend, dass britische Streitkräfte an der Abwehr iranischer Angriffe maßgeblich beteiligt waren. In Medien wird Healey mit den Worten zitiert: "Die britischen Streitkräfte haben heute Abend ihren Teil dazu beigetragen, eine weitere Eskalation im Nahen Osten zu verhindern."
Der iranische Angriff auf Israel endete sehr schnell. Der iranische Vertreter bei den Vereinten Nationen gab gegen 20 Uhr bekannt, dass der Angriff beendet sei.
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Offiziellen Positionen zufolge hatte Teheran Washington nicht über den Beginn des Angriffs informiert.
Was war die Ursache des Angriffs?
Das iranische Außenministerium erklärte, der Angriff sei "eine Reaktion auf die Aggression des zionistischen Regimes, einschließlich der Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität der Islamischen Republik Iran und der Aussage des Leiters des politischen Büros der Hamas-Bewegung in Teheran, der offizieller Gast der Regierung der Islamischen Republik Iran war, sowie der Aussage des Generalsekretärs der libanesischen Hisbollah und des Obersten Militärbefehlshabers unseres Landes, Sardar Nilforfori. Oshan, in Beirut."
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Was passiert nach dem Raketenangriff?
Das iranische Außenministerium erklärte offiziell seine Operation für beendet. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu drohte allerdings bereits, der Iran werde für den Raketenangriff "bezahlen".
"Der Iran hat heute Abend einen schwerwiegenden Fehler gemacht und wird dafür bezahlen", sagte Netanjahu bei einer Sitzung des Sicherheitskabinetts. "Das Teheraner Regime versteht unsere Entschlossenheit nicht, sich zu verteidigen", fügte er hinzu.
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Den Iran unterstützende bewaffnete Gruppen im Irak erklärten, wenn sich die USA einer Reaktion Israels anschließen oder wenn Israel den irakischen Luftraum gegen Teheran nutzen würde, würden sie amerikanische Stützpunkte im Irak und in der Region als Ziel betrachten.
Die palästinensische Gruppe Hamas begrüßte den Raketenangriff der iranischen IRGC auf Israel und nannte ihn "heroisch". Gleichzeitig brachte eine Gruppe von Iranern, die auf die Straße gingen, ihre Genugtuung über den Angriff zum Ausdruck.