Werbung

Iraner entgeht seiner Hinrichtung in letzter Sekunde

Die Mutter vergibt dem Mörder ihres Sohnes in letzter Sekunde vor seiner Hinrichtung. (Bild: AFP)

Im Iran ist ein junger Mann einem Zeitungsbericht zufolge knapp seiner Hinrichtung entgangen, nachdem die Mutter seines Opfer ihm vergeben hat. Die Mutter Samereh Alinedschad habe dem jungen Mann, der 2007 im Alter von 19 Jahren ihren Sohn bei einem Streit mit dem Messer getötet hatte, vergeben, als er in der nordiranischen Stadt Noschahr bereits die Schlinge um den Hals hatte, berichtete die Tageszeitung "Schargh".

Die Mutter berichtete der Zeitung, der Mörder habe geweint und um Vergebung gebeten, woraufhin sie ihn geohrfeigt und ihm dann vergeben habe. "Ich bin gläubig. In der Nacht vor der Urteilsvollstreckung habe ich von meinem Sohn geträumt. 'Mir geht es gut, wo ich bin, und ich bin in Frieden', sagte er mir", sagte Alinedschad der Zeitung. Ihre Familie und ihre Freunde hätten zudem großen Druck auf sie ausgeübt, ihm zu vergeben.

Zahlreiche bekannte Künstler und Sportler hatten den Vater des Opfers, den früheren Profifußballer Abdolghani Hosseinsadeh, aufgerufen, dem Opfer zu vergeben. Eine derartige Kampagne ist selten im Iran, wo seit Jahresbeginn nach UN-Angaben bereits mehr als 170 Menschen hingerichtet wurden. Gemäß der offiziellen Auslegung der Scharia im Iran kann die Todesstrafe umgewandelt werden, wenn die Familie des Opfers dem Täter vergibt.