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IS-Vormarsch: Obama spricht von Rückschlag

Ein Panzer der syrischen Armee bezieht Stellung in Palmyra während Gefechten mit IS-Rebellen. Foto: Stringer

US-Präsident Barack Obama hat die jüngsten Erfolge der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien und im Irak als «taktischen Rückschlag» bezeichnet. «Ich glaube nicht, dass wir verlieren», sagte er dem «Atlantic Magazine».

Allerdings betonte er, der Kampf gegen die Dschihadisten werde mehrere Jahre dauern. IS-Kämpfer hatten am Wochenende das irakische Ramadi und kurz danach die antike Ruinenstadt Palmyra in Syrien erobert. US-Kampfjets bombardieren seit Spätsommer 2014 IS-Stellungen.

Die Terrormiliz ist weiter auf dem Vormarsch. Nach der Eroberung von Palmyra in Zentralsyrien nahmen die Dschihadisten am Donnerstag den letzten noch von Regierungstruppen kontrollierten Grenzübergang zum Irak ein. Nach ersten Exekutionen von Regimeanhängern in Palmyra wächst die Sorge um das Unesco-Welterbe. Eine Zerstörung der archäologischen Stätten Palmyras wäre nach Einschätzung von Unesco-Chefin Irina Bokowa ein «enormer Verlust für die Menschheit».

«Syrien hat seinen letzten Übergang nach Irak verloren, nachdem sich Regierungstruppen aus dem Gebiet zurückgezogen hatten», sagte Rami Abdel Rahman, Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Mit der Einnahme des Übergangs Al Walid Tanef haben die Dschihadisten einen Großteil der Grenzlinie zwischen Syrien und dem Irak unter ihre Kontrolle gebracht. Ein Teil der Grenze im Nordosten wird von kurdischen Einheiten kontrolliert. Die Extremisten kontrollieren nach den Geländegewinnen in Zentralsyrien jetzt mehr als 50 Prozent der Landesfläche.

Nach ersten Berichten aus der eroberten Oasenstadt richteten die IS-Milizen am Donnerstag mindestens 17 Menschen hin. Die Opfer waren Soldaten und Unterstützer des Regimes in Bagdad, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrecht am Abend mit. Sie seien enthauptet worden. Damit sei die Zahl der Hinrichtungen in der Region seit Beginn der IS-Offensive vor wenigen Tagen auf insgesamt 66 gestiegen.