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ISIS in Kobane: Einsatz von chemischen Waffen vermutet

Die Terrormiliz ISIS könnte in Kobane zu drastischen Mitteln gegriffen haben.

In der umkämpften syrischen Stadt Kobane an der Grenze zur Türkei könnte die Terrorgruppe ISIS chemische Waffen gegen die Kurden eingesetzt haben – möglicherweise Chlorgas. Darauf deuten Twittermeldungen aus der Region hin. So postete die arabische Journalistin Jenan Moussa: "Was wir bislang wissen: Quellen in Kobane haben mir verraten, sie vermuten, dass ISIS einen Angriff mit chemischen Waffen verübt hat. Bislang gibt es keine Bilder. Zu früh für eine Bestätigung."

Weiter twittert die Reporterin für den TV-Sender "Arabic Al Aan TV" über Arztberichte, die angeblich von Symptomen wie tränenden Augen, Erstickungsanfällen und Hautverätzungen berichten. Diese Anzeichen könnten auf einen Angriff mit Chlorgas oder anderen chemischen Waffen hindeuten.

Auch der "BBC"-Journalist Güney Yildiz schickte Tweets zu der Vermutung aus Kobane. Er wies daraufhin, dass der Einsatz von Chemiewaffen nur durch medizinische Tests nachgewiesen werden könne. Daher habe man das nötige Equipment dafür angefordert. Reporter Mutlu Civiroglu schrieb via Twitter: "Ein Arzt sagte, dass sie alle betroffenen Patienten morgen zur weiteren Untersuchung nach Suruc schicken wollen." Die Betroffenen seien Zivilisten, keine Kämpfer in der ISIS-Krise. Suruc ist eine türkische Provinzstadt nahe Kobane an der syrischen Grenze.

Bislang hat keine der Quellen via Twitter bestätigen können, dass ISIS chemische Waffen im Kampf gegen die Kurden in Syrien einsetzt. Die Reporter vor Ort berichten allerdings von "starken Vermutungen" seitens der Ärzte und anderer Quellen in Kobane. Details wird es vermutlich erst nach den abgeschlossenen Untersuchungen geben. Wann genau diese stattfinden können, steht noch nicht fest.

Bild Copyright: AFP/Aris Messinis