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Israel beginnt mit Rücksendung palästinensischer Arbeiter in den Gazastreifen

Israel hat palästinensischen Angaben zufolge damit begonnen, Tausende palästinensische Arbeiter in den Gazastreifen zurückzuschicken. Aufnahmen zeigten Arbeiter, die einen Grenzübergang zwischen Israel und dem südlichen Gazastreifen überquerten. (SAID KHATIB)
Israel hat palästinensischen Angaben zufolge damit begonnen, Tausende palästinensische Arbeiter in den Gazastreifen zurückzuschicken. Aufnahmen zeigten Arbeiter, die einen Grenzübergang zwischen Israel und dem südlichen Gazastreifen überquerten. (SAID KHATIB)

Israel hat palästinensischen Angaben zufolge damit begonnen, Tausende palästinensische Arbeiter in den Gazastreifen zurückzuschicken. "Tausende von Arbeitern, die seit dem 7. Oktober in Israel festsaßen, wurden zurückgebracht", sagte der Leiter der Grenzbehörde des Gazastreifens, Hischam Adwan, am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte (OHCHR) äußerte sich "zutiefst besorgt" über den Schritt Israels.

Aufnahmen von AFP TV vom Freitagmorgen zeigten Gruppen von Arbeitern, die den Grenzübergang Kerem Schalom zwischen Israel und dem südlichen Gazastreifen überquerten. Der Grenzübergang wird normalerweise nur für Warentransporte genutzt.

Die Vereinten Nationen äußerten sich "zutiefst besorgt" über die Rückführung Tausender palästinensischer Arbeiter. Die Arbeiter würden "trotz des Ernstes der Lage" im Gazastreifen zurückgeschickt, sagte OHCHR-Sprecherin Elizabeth Throssell am Freitag in Genf.

Israel hatte am Donnerstagabend erklärt, palästinensische Arbeiter in den Gazastreifen zurückschicken zu wollen. Das israelische Sicherheitskabinett teilte mit, es werde in Israel keine palästinensischen Arbeiter mehr aus dem Gazastreifen geben. "Die Arbeiter aus dem Gazastreifen, die sich am Tag des Kriegsbeginns in Israel aufhielten, werden nach Gaza zurückgeschickt." Wie viele Menschen zurückgesandt werden sollten, wurde zunächst nicht angegeben.

Nach Angaben der israelischen Behörde für zivile Angelegenheiten in den besetzten Gebieten (Cogat) besaßen vor Kriegsbeginn rund 18.500 Menschen aus dem Gazastreifen eine Arbeitserlaubnis für Israel. Wie viele palästinensische Arbeiter sich zum Zeitpunkt des Kriegsbeginns in Israel aufhielten, sagte die Behörde zunächst nicht.

Die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Hamas hatte am 7. Oktober einen großangelegten Angriff auf Israel begonnen, bei dem nach israelischen Angaben rund 1400 Menschen getötet wurden, darunter überwiegend Zivilisten. Mehr als 240 Menschen wurden demnach zudem aus Israel von Hamas-Kämpfern in den Gazastreifen verschleppt. Durch Israels Gegenangriffe im Gazastreifen wurden nach nicht unabhängig überprüfbaren Angaben der Hamas bisher mehr als 9000 Menschen getötet.

mhe/se