Israel liquidiert weiteren Hamas-Kommandeur

Bei einem israelischen Drohnenangriff auf ein Auto im besetzten Westjordanland ist der militärische Chef der Hamas in Tulkarem, Scheich Haitham Balidi getötet worden. Bei dem Angriff, auf einer Straße zwischen den palästinensischen Dörfern Zeita und Qaffin nördlich der Stadt Tulkarem wurden auch vier weitere Palästinenser getötet.

Nach israelischen Angaben befanden sich die Insassen des Fahrzeugs auf dem Weg zu einem Anschlag.

Die offizielle palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete, die Leichen der fünf Palästinenser seien in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht worden und vier der Leichen seien „bis zur Unkenntlichkeit verbrannt und verkohlt“ gewesen.

Das palästinensische Gesundheitsministerium hat sich zu den Todesfällen nicht geäußert.

Bei einem zweiten israelischen Angriff in der Umgebung von Tulkarem wurden vier Palästinenser getötet. Nach israelischen Militärangaben galt der zweite Angriff einer Gruppe von Kämpfern, die auf die israelischen Soldaten geschossen hatten.

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtet, dass der zweite israelische traf – vier Menschen getötet habe, was frühere Behauptungen der israelischen Armee über den Angriff bestätigt.

Unter Berufung auf lokale Quellen meldete Wafa, dass israelische Soldaten das Fahrzeug nach dem Drohnenangriff in der Nähe des Dorfes Bala umzingelt und Krankenwagen daran gehindert hätten, zu den Opfern zu gelangen.

Damit sind in der Region Tulkarem im besetzten Westjordanland am Samstag neun Palästinenser getötet worden.

Seit dem Ausbruch des Krieges zwischen Israel und Hamas im Gazastreifen im vergangenen Oktober wurden laut dem palästinensischen Gesundheitsministerium, das die Todesfälle verfolgt, im Westjordanland über 590 Palästinenser von israelischen Einheiten erschossen.

Die meisten wurden bei israelischen Razzien und gewalttätigen Protesten getötet, aber unter den Toten sind auch Passanten und Palästinenser, die bei Angriffen jüdischer Siedler getötet wurden.

Tulkarem und seine beiden Flüchtlingslager sind zu einem der Hauptkonfliktherde im besetzten Westjordanland geworden. Sie werden regelmäßig von israelischen Streitkräften überfallen.

Palästinensische militante Gruppen, darunter Hamas und Palästinensischer Islamischer Dschihad, sind in der Stadt aktiv.

Die Spannungen in der Region haben sich nach der Tötung des Hamas-Chefs und eines Hisbollah-Kommandeurs verschärft.

Der Iran und seine Stellvertreter, darunter die Hisbollah, haben Vergeltung angekündigt.