Israel verhängt Einreiseverbot gegen UN-Chef

Der israelische Außenminister Israel Katz wirft dem UN-Generalsekretär Antonio Guterres vor, den Angriff des Iran auf Israel nicht "klar" verurteilt zu haben. Er erklärte Guterres am Mittwoch zur "persona non grata" und kündigte an, ihm würde die Einreise nach Israel verweigert.

Katz erklärte auf der Plattform X, der UN-Chef gebe Terroristen wie der Hamas und dem Iran Rückendeckung und werde als "Schandfleck" in die Geschichte der UN eingehen.

Der Iran hatte am Dienstag einen massiven Raketenangriff auf Israel gestartet, der ein Todesopfer und zwei Verletzte gefordert hat. Israel drohte mit Vergeltung und reagiert mit anhaltenden Angriffen auf den Libanon und betonte, dass es seine Bürger auch ohne die Unterstützung der UN verteidigen werde.

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Guterres hatte sich zuletzt mehrfach kritisch gegenüber Israels Vorgehen geäußert und einen sofortigen Waffenstillstand gefordert, ohne jedoch den iranischen Angriff ausdrücklich zu verurteilen.

Hintergund: Guterres' Position im Nahostkonflikt

António Guterres hat sich in der Vergangenheit wiederholt kritisch über die israelische Kriegsführung im Gazastreifen geäußert.

Der UN-Generalsekretär äußerte große Besorgnis über die eskalierende Gewalt zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz. "Das libanesische Volk, das israelische Volk und die Menschen auf der ganzen Welt können es sich nicht leisten, dass der Libanon zu einem zweiten Gaza wird", sagte Guterres bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York.

Seit Beginn des Konflikts sind nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums 1.640 Menschen durch israelische Angriffe im Libanon ums Leben gekommen, darunter auch viele Frauen und Kinder. Mehr als 8.000 Personen wurden verletzt.

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Allein in den vergangenen zwei Wochen starben 105 Menschen bei israelischen Luftangriffen auf den Südlibanon und die Bekaa-Ebene.

Die Regierung spricht außerdem von bis zu einer Million Vertriebenen, die durch die Angriffe ihre Häuser verlassen mussten. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden mehr als 210.000 Menschen vertrieben, darunter 120.000 allein in der vergangenen Woche.

Guterres sieht die Uno-Charta bedroht und mahnt zur Zurückhaltung. Er betonte, dass die Region dringend einen Waffenstillstand benötige, um das Leid der Zivilbevölkerung zu lindern und eine diplomatische Lösung zu ermöglichen.

Guterres hatte bereits vor der Eskalation im Libanon die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Zerstörung im Gazakrieg als "unvergleichbar" in seiner Amtszeit bezeichnet.