Israel und Palästinenser verschieben Vermittlungsgespräch

Israel und die Palästinenser haben ein Krisengespräch verschoben. Die Zeitung «Haaretz» nannte zwei Gründe: Zum einen warteten beide Seiten auf US-Vermittler Martin Indyk. Zum anderen widerstrebe es Israel, am Tag des Begräbnisses eines erschossenen Polizeioffiziers Friedensgespräche abzuhalten.

Der 47-jährige Familienvater wurde am Montag kurz vor Beginn des jüdischen Pessach-Festes getötet, als ein mutmaßlich palästinensischer Angreifer bei Hebron mit einer automatischen Waffe Schüsse auf vorbeifahrende Autos abgab, Seine Frau erlitt ebenfalls eine Schussverletzung und ein neunjähriger Junge in einem anderen Auto wurde verletzt. Der Täter konnte zunächst entkommen.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gab der Autonomiebehörde von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas eine Mitschuld an der Tat. Demnach wiegelt sie mit Propaganda zu Gewalttaten gegen Israel auf.

Die israelische Nachrichtenseite «Walla» berichtete, Abbas habe den Anschlag am Mittwoch jedoch bei einem Treffen mit israelischen Abgeordneten in Ramallah verurteilt.

Die Sprecherin des US-Außenministeriums, Jen Psaki, hatte am Dienstag gesagt, Israel und die Palästinenser arbeiteten an einer Vereinbarung, damit die Ende April ablaufende Frist für Friedensverhandlungen verlängert werden könne.

Die Gespräche standen zuletzt vor dem Scheitern. Israel hatte nicht wie vereinbart 26 palästinensische Häftlinge freigelassen. Die Palästinenser verstießen daraufhin ebenfalls gegen eine Vereinbarung und traten 15 UN-Konventionen bei. .

Bei Zusammenstößen mit israelischen Einsatzkräften wurden unterdessen am Mittwoch auf dem Tempelberg in Jerusalem etwa 25 Palästinenser verletzt. Die Polizei habe Tränengas gegen arabische Gläubige eingesetzt, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Nach Angaben der israelischen Polizei hatten zuvor Dutzende von jugendlichen Palästinensern jüdische Besucher auf dem Tempelberg sowie Polizisten mit Steinen angegriffen.

Webseite des israelischen Ministerpräsidenten

Netanjahu bei Twitter

Bericht von Haaretz, kostenpflichtig

Bericht bei Walla, hebräisch