Israelische Offensive gegen Hisbollah - Union gegen Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Libanon
Nach Beginn der israelischen Bodenoffensive im Libanon stehen Hunderttausende Menschen vor der Flucht. Der libanesische Ministerpräsident Nadschib Mikati spricht von der größten Vertreibungskrise in der Geschichte des Landes. Bis zu einer Million Menschen könnten auch nach Deutschland fliehen. Doch die Union winkt ab.
Die Unionsfraktion im Bundestag sieht von einer Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Libanon ab. „Das Geschehen im Nahen Osten ist erschütternd und erfordert eine Kraftanstrengung der internationalen Gemeinschaft", sagte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer Thorsten Frei dem FOCUS. Gefragt seien jetzt Diplomatie und humanitäre Hilfe vor Ort.
Union gegen Aufnahme von Flüchtlingen: Versorgung sollte „in der Region organisiert werden"
Der CDU-Politiker sagte weiter: „Ebenso wie in anderen Krisenregionen sollte die Flüchtlingsversorgung selbstverständlich in der Region organisiert werden.“ Damit spricht sich Frei gegen die Aufnahme libanesischer Flüchtlinge in Deutschland auf.
Tatsächlich stellen libanesische Staatsangehörige bei den Asylanträgen in Deutschland eine Minderheit dar. Wie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge dem FOCUS mitteilte, beantragten von Januar bis August 2024 723 Libanesen einen Asylantrag. Durch die sich verschärfende Situation im Libanon könnten bald allerdings deutlich mehr ankommen.
Insgesamt haben im laufenden Jahr 174.369 Menschen in Deutschland einen Asylantrag gestellt. Die meisten Antragsteller kamen aus Syrien, Afghanistan und der Türkei.