Israels Militär präsentiert Spuren der Hamas im Schifa-Krankenhaus
Israel hat seinen Einsatz im Schifa-Krankenhaus, dem größten im Gazastreifen, die zweite Nacht in Folge fortgesetzt. Die Truppen haben dort nach eigenen Angaben Waffen, geheimdienstliches Material, Militärtechnik und Ausrüstung der Hamas gefunden. Der Geheimdienst soll das Material nun auswerten.
Das israelische Militär glaubt, dass sich unter dem Krankenhaus eine Hamas-Kommandozentrale befindet. Die Gruppe bestreitet das. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Uniformen von Hamas-Kämpfern hätten in der Klinik auf dem Boden gelegen, sagte der israelische Militärsprecher Daniel Hagari vor der Presse. Die Kämpfer seien "wahrscheinlich auf zivilem Weg geflüchtet", so Hagari.
Bei einem Gefecht vor der Klinik sollen die israelischen Soldaten Medienberichten zufolge mindestens fünf bewaffnete Hamas-Mitglieder getötet haben.
Israel: Keine humanitären Feuerpausen ohne Geisel-Freilassung
Die Weltgesundheitsorganisation hat den Einsatz scharf kritisiert. Israels militärischer Einmarsch in das Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt sei völlig inakzeptabel., sagte WHO-Generaldirektor Tedros Ghebreyesus. "Krankenhäuser sind keine Kriegsschauplätze. Wir sind äußerst besorgt um die Sicherheit des Personals und der Patienten."
Nachdem sich der Weltsicherheitsrat auf eine Resolution geeinigt hat undtagelange Feuerpausen fordert, reagierte Israel weiter ablehnend. In einer Stellungnahme des Außenministeriums heißt es, man lehne längere humanitäre Feuerpausen im Gaza-Krieg ab, solange noch immer 239 Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas sind.
"Israel ruft den Weltsicherheitsrat und die internationale Gemeinschaft dazu auf, entschlossen die Freilassung aller israelischen Geiseln zu fordern, wie es die Resolution festlegt. Israel erwartet vom Weltsicherheitsrat, die Hamas eindeutig zu verurteilen und sich zu der Notwendigkeit zu äußern, im Gazastreifen eine neue Sicherheitslage zu schaffen."
Positiv zu vermerken ist, dass erstmals in diesem Krieg Treibstoff von außerhalb des Gazastreifens geliefert wurde, von Ägypten über den Grenzübergang Rafah im Süden.