Italien: Renzi kündigt 50 Mio. Euro Hilfsgelder und Steuererleichterungen an

Italiens Regierungschef Menzi trifft Rettungskräfte in Amatrice.

Noch immer wirkt das Erdbeben in Italien nach: Inzwischen ist die Zahl der Toten auf mindestens 250 gestiegen, die Regierung hat den Notstand ausgerufen. Regierungschef Matteo Renzi besuchte nicht nur die betroffenen Regionen, er kündigte nun auch die ersten finanziellen Zugeständnisse an die Bevölkerung an.

Demnach verspricht Renzi laut "dpa" Hilfsgelder in Höhe von 50. Millionen Euro, auch Steuererleichterungen soll es für die Menschen in den durch das Erdbeben vollkommen verwüsteten Städten geben. Der Nothilfe-Beitrag wurde von der Regierung bereits am Donnerstag freigegeben. Doch damit noch nicht genug: So soll die Erdbebenvorsorge verbessert werden, nachdem die Naturkatastrophe die Bürger in Zentralitalien am frühen Mittwochmorgen völlig überraschend getroffen hatte.

Auch der Schutz alter Gebäude in Italien ist nach dem Erdbeben ein wichtiges Thema. So gebe es moderne Technologien, die einen besseren Schutz der Bauwerke versprechen. Wie "Focus" berichtet, wurden nach Angaben von Kulturminister Dario Franceschini 293 historische Gebäude beschädigt, darunter viele Kirchen und Paläste aus dem Mittelalter. Ein Krisenstab wurde bereits am Mittwoch eingerichtet, der die Schäden begutachten und gegebenenfalls restaurieren soll. Besonders schwer betroffen ist der beliebte Ferienort Amatrice, den das italienische Kulturministerium als eines der schönsten Dörfer des Landes gelistet hat: Der Stadtkern ist praktisch komplett zerstört, die 1428 erbaute Kirche Sant'Agostini dem Erdboden gleichgemacht.

Indes gibt es nach dem Erdbeben noch immer Vermisste, Helfer suchen weiterhin unermüdlich nach Überlebenden unter den Trümmern. Allerdings sinken die Überlebenschancen für die Verschütteten mit jeder Stunde, die Zahl der Todesopfer könnte damit also noch weiter steigen.