Italienisches Dorf zählt 58.568 Geschwindigkeits-Übertretungen in nur zwei Wochen
Das norditalienische Dorf Acquetico hat ein Problem mit Rasern. Dessen war sich Bürgermeister Alessandro Alessandri bewusst. Deswegen ließ er Anfang November testweise ein Radargerät im Dorf aufstellen – mit fulminantem Ergebnis: Innerhalb von nur zwei Wochen wurden 58.568 Fahrer geblitzt. Zum Vergleich: Das Dorf selbst hat nur 120 Einwohner.
Die Höchstgeschwindigkeit innerhalb der Ortschaft beträgt 50 Stundenkilometer, einige Raser wurden aber mit Geschwindigkeiten bis zu 135 km/h ertappt. Im Durchschnitt habe alle paar Minuten ein Auto die Höchstgeschwindigkeit übertreten, rund die Hälfte aller Fahrzeuge sei zu schnell unterwegs gewesen, so Alessandri über die äußerst aufschlussreiche Testphase.
Acquetico
Tiny Italian town whose speed camera registered 58,568 speeding offences in two weeks. pic.twitter.com/kdo9XdEHEy— George Nelson (@geonelroma) November 19, 2018
“Acquetico. Eine kleine italienische Stadt, deren Radargerät 58.568 Geschwindigkeitsverstöße in zwei Wochen registriert hat.”
Beliebte Schnellstraße
Dass die Ortschaft bei Rasern so beliebt ist, ist kein Zufall. Acquetico liegt genau zwischen der Nordküste Italiens und der Region Piemont. Die Schnellstraße, die durch das Dorf führt, sei die optimale Gelegenheit für Autofahrer, Mautgebühren und Verkehrsberuhigungsmaßnahmen zu umgehen, so Alessandri. Außerdem nutzten Motorradfahrer oft den “idealen Asphalt, die gute Straßenbreite und die kontinuierlichen Kurven” dafür, sich Rennen zu liefern.
Alessandri will Konsequenzen ziehen: Der Radarkasten soll fix im Dorf bleiben. “Wir hoffen, dass diese Geschwindigkeitsmesser eine wirksame Abschreckung für Autofahrer darstellen und die Bürger von Acquetico davon profitieren. Wir wollen zwar kein Geld einnehmen, aber es ist notwendig, für die Sicherheit der Bürger zu sorgen”, so Alessandri gegenüber der Nachrichtenagentur “ANSA”.