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Jack Nicholson: Das berühmteste Grinsen Hollywoods wird 80

So kennen und lieben wir ihn: Jack Nicholson mit seinem Markenzeichen, dem breiten Grinsen

Wer als Schauspieler eine eigene Wikipedia-Seite spendiert bekommt, auf der ausschließlich die unzähligen Auszeichnungen der langen Karriere aufgeführt werden, hat wohl etwas richtig gemacht im Leben. Jack Nicholson ist eine dieser Personen. Ein Charaktermime, der alleine mit Oscar-Nominierungen das noble Schlafzimmer tapezieren könnte. "Besser geht's nicht", könnte man da fast behaupten. Was die Karriere angeht, mag das stimmen. Das Leben des nun 80 Jahre alten Geburtstagskindes hätte zuweilen aber sehr wohl besser laufen können.

Wer bin ich?

Alleine die Geschichte über Jack Nicholsons Mutter hätte eine Hollywood-Verfilmung verdient. Tatsächlich wuchs der in Manhattan geborene Junge nämlich im Glauben auf, dass seine Großmutter seine Mutter sei. Denn der kleine John Joseph "Jack" kam als unehelicher Sohn der erst 17-jährigen June Frances Nicholson auf die Welt. Um das Ansehen der Familie zu wahren, wurde das aber vor der Öffentlichkeit (und vor Jack) verschwiegen. June sei seine ältere Schwester, mit dieser Lüge wuchs der spätere Oscar-Gewinner auf. Die aufwendige Recherche des "Time"-Magazins enthüllte diesen Umstand - Nicholson erfuhr somit erst 1974, dass die Frau, die 1965 an Krebs verstarb, nicht seine Schwester, sondern seine Mutter war.

Fan-Beauftragter für Tom und Jerry

Lange Zeit bevor sich Nicholson als der Joker in "Batman" austoben durfte, galt er an der Schule als Klassenclown mit einzigartigem Talent für das Schauspiel. Schon zu dieser Zeit war er gut mit Danny DeVito (72) befreundet, mit dem er immer wieder gemeinsame Sache in der Traumfabrik machen sollte.

Einen ersten Job in Hollywood ergatterte er bei der Filmproduktionsfirma MGM. Mit dem späteren Glamour, der ihn erwarten sollte, hatte das aber noch nichts gemein - Nicholson durfte sich um die Fanpost kümmern, die den beliebten Cartoonfiguren Tom und Jerry von Kindern zu geschickt wurde.

Vom B-Movie-Sidekick zum Superstar

1960 schaffte es Nicholson erstmals von sich reden zu machen. In der skurrilen Horror-Komödie "Kleiner Laden voller Schrecken" durfte er als masochistischer Zahnarzt-Patient seine manische Seite unter Beweis stellen, die er spätestens mit "The Shining", der Verfilmung des gleichnamigen Stephen-King-Romans, 1980 perfektioniert hatte.

Nur neun Jahre später, im Alter von 32 Jahren, hatte Nicholson nichts mehr mit derartigen B-Movies am Hut, im Gegenteil. 1970 fuhr er die erste von insgesamt zwölf Oscar-Nominierungen ein, als bester Nebendarsteller in Dennis Hoppers "Easy Rider". Drei weitere folgten (1971 für "Ein Mann sucht sich selbst", 1974 für "Das letzte Kommando" und 1975 für "Chinatown"), ehe er im fünften Anlauf 1976 für seine Meisterleistung in "Einer flog über das Kuckucksnest" den Goldjungen erstmals in Empfang nehmen durfte. Zwei weitere sollten bis dato noch folgen ("Zeit der Zärtlichkeit" und Besser geht's nicht").

Karriereknick und Sex-Skandal

Obwohl er binnen kürzester Zeit fünfmal für einen Oscar nominiert war, folgte zunächst eine wenig erfolgreiche Phase in seinem Leben. Einige Filme, darunter auch ein Western mit Marlon Brando, floppten an den Kinokassen. Wesentlich schädlicher war ein Sex-Skandal, an dem Nicholson indirekt beteiligt war. 1977 soll sein Freund Roman Polanski eine damals 13-Jährige mit Drogen gefügig gemacht und missbraucht haben, und das ausgerechnet im Whirlpool von Nicholsons Villa. Polanski floh daraufhin aus den USA, um eine langjährige Haftstrafe zu entgehen. Nicholson selbst hatte mit dem Vorfall aber rein gar nichts zu tun, befand sich zur Zeit der Tat in Aspen, Colorado.

Rekordgage als Comic-Bösewicht

Nachdem "The Shining" Nicholson wieder ins Rampenlicht befördert hatte, ließ er sich das Engagement als Bösewicht Joker in Tim Burtons "Batman" vergolden. Dank geschickter Vertragsklauseln belief sich die Gage für den Comicfilm auf damals nie dagewesene 60 Millionen Dollar für Nicholson.

"Was das Herz begehrt"

So hieß nicht nur ein Film von Nicholson, auch er selbst gilt bis heute nicht als ein Kind von Traurigkeit. "Ich könnte 9.000 Kinder haben", soll er der britischen Zeitung "The Sun" einst verraten haben. Das ist so zwar nicht nachzuweisen, wohl aber die Tatsache, dass er fünf Kinder von vier verschiedenen Frauen hat. Nur was die Ehe anging, hatte es der Mime nicht mit Hollywood-Klischees. Nicholson war nur ein einziges Mal verheiratet, von 1963 bis 1968 mit Sandra Knight, mit der er eine gemeinsame Tochter hat. Reichlich Verwandte also, mit denen Herr Nicholson heute auf seinen 80. Geburtstag anstoßen kann.

Foto(s): 360b / Shutterstock.com