Jackett, Blazer, Sakko: Was ist eigentlich was und wie werden die Kleidungsstücke gestylt?

Ist eben nicht alles Jacke wie Hose: In der Mode geht es ums Detail – auch und besonders beim “Darüber” in Form von Jacketts, Blazer und Sakkos. Wie jetzt, ist das nicht alles dasselbe? Diese Unterschiede solltest du kennen (besonders, zu welchem Anlass welcher Style angebracht ist!). Plus: Fun Facts für den Smalltalk unter Anzugträgern.

Klar, diese beiden Herren tragen ein Jackett. Oder? (Bild: Getty Images)
Klar, diese beiden Herren tragen ein Jackett. Oder? (Bild: Getty Images)

Jackett, Sakko, Blazer – bei allen dreien handelt es sich um eine Jacke, also ein Kleidungsstück, das über Hemd, Pullover oder Shirt und nicht auf der nackten Haut getragen wird. Außerdem werden alle drei Jackenarten geknöpft und dank ihrer Form eher zu formellen Anlässen getragen.

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Das war es aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten zwischen Jackett, Blazer und Sakko. Wie du die Unterschiede erkennst und wann du welche Jacke tragen kannst (und wann bitte nicht!), erfährst du in unserem Guide.

Sakko: der Sachliche

Mit einem Sakko ist man immer gut und passend angezogen – wie dieser Mann auf der Men’s Fashion Week in Mailand. (Bild: Getty Images)
Mit einem Sakko ist man immer gut und passend angezogen – wie dieser Mann auf der Men’s Fashion Week in Mailand. (Bild: Getty Images)

Ursprünglich schlicht und gerade geschnitten (daher auch der Begriff “Sakko” von lat. “saccus”: der Sack), sind Sakkos die sachlichsten unter den Jacken im Anzugstyle: Sie kommen ohne schmuckvolle Manschettenknöpfe, verspielte Nähte oder andere auffällige Details aus, sind meist mit Schulterpolster versehen, weniger figurbetont und klassischer geschnitten als etwa Jackett und Blazer. Das einzige Extra, das sich ein Sakko leistet, ist der flexible Artikel: Im Hoch- und Norddeutschen heißt es das Sakko, im Süddeutschen der Sakko. Etwas Extravaganz muss eben doch sein.

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Das kann nur das Sakko: legeres Understatement – mit einem Sakko ist man immer gut und passend angezogen, wenn man nicht genau weiß, wie chic oder formell ein Anlass sein wird. Das Sakko fühlt sich beim lässigen Date so wohl wie bei einer Gartenparty, ist beim Bewerbungsgespräch im Start-up so angemessen wie beim Casual Friday im Büro. Deshalb lohnt sich die Investition in ein hochwertiges Teil – auch wenn natürlich jedes weitere Element (von Hose bis Schuhe, von Hemd bis Shirt) gepflegt sein sollte.

So wird das Sakko getragen: So neutral sein Style, so vielseitig sind seine Kombinationsmöglichkeiten: zu Jeans oder Chino, über Shirt oder Hemd – das Sakko versteht sich mit den meisten Materialien und Styles, sofern sie nicht allzu auffällig sind.

Der Blazer: der Moderne

Blazer dürfen ruhig auch laute Statements setzen. (Bild: Getty Images)
Blazer dürfen ruhig auch laute Statements setzen. (Bild: Getty Images)

Die ausgefallenere Variante des Sakkos – manche würden auch „sportlich“ dazu sagen. Der Blazer (der übrigens nicht nur von Frauen getragen wird!) ist detailverliebter designt und verarbeitet als das Sakko: Taschen sind eher aufgesetzt als eingearbeitet, Knöpfe und Nähte dürfen in Farbe und Material mehr auffallen. Insgesamt ist der Blazer der etwas lautere und extravagantere Bruder des Sakkos – er will mehr auffallen und freut sich auch mal auf den großen Auftritt.

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Das kann nur der Blazer: seinen Träger vom Slacker zum Styler verwandeln. Je nach Details und Kombination sorgt der Blazer einmal für den lässig-coolen Auftritt beim Freizeit-Event, ein anderes Mal für den stylishen Business-Casual-Look im Büro.

So wird der Blazer getragen: Erlaubt ist, was gefällt – und dem Anlass angemessen ist. Der Rollkragenpullover passt ebenso wie die helle Stoffhose, wichtig ist vor allem eine gute Verarbeitung (keine falschen Taschen und billige Knöpfe!), so dass der elegant geplante Auftritt nicht zur peinlichen Farce wird.

Das Jackett: Der Elegante

Die Italiener sind für ihren Style mit Jacketts berühmt. In Deutschland zeigt sich der Look meistens förmlicher. (Bild: Getty Images)
Die Italiener sind für ihren Style mit Jacketts berühmt. In Deutschland zeigt sich der Look meistens förmlicher. (Bild: Getty Images)

Wenn das Sakko neutral ist und der Blazer auffallen will, ist das Jackett die strenge Gouvernante unter den formellen Jacken. Als edle Anzugjacke wird das Jackett vorzugsweise mit einer zugehörigen Hose in gleicher Farbe und Material getragen, oft in Kombination mit einer passenden Weste. Gelegenheiten, Jackett und Anzughose auszuführen, gibt es viele – bei offiziellen Anlässen wie Hochzeiten, Gerichtsterminen oder eleganten Opernbesuchen fühlt sich der Anzug allerdings am wohlsten.

Das kann nur das Jackett: stilvoll uniformieren – ohne unsichtbar zu machen. Wie viel der Träger auffällt, bestimmen sein Selbstbewusstsein sowie Verarbeitung, Material und Details des Anzugs.

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So wird das Jackett getragen: Hier muss alles stimmen – vom Einstecktuch über die Länge der Krawatte bis hin zur Verarbeitung der Manschettenknöpfe. Anfänger halten sich an die Kombinationsmöglichkeiten, die beim Kauf empfohlen wurden, Fortgeschrittene können in Sachen Krawatte oder Fliege sowie Style und Farbe von Hemd und Einstecktuch variieren. Die Faustregel lautet: Ein auffälliges Element steht für guten Style, mehrere bergen das Risiko, unangenehm aufzufallen.