Apolda sendete Hilferuf - Straftäter endlich abgeschoben - jetzt macht Marokkaner Deutschland Vorwürfe

Der 42-jährige Marokkaner Tarik J., der zuvor in Apolda, Thüringen, lebte und dort eine lange Kriminalakte anhäufte, war am vergangenen Donnerstag nach einer jahrelangen rechtlichen Auseinandersetzung abgeschoben worden. (Symbolbild)<span class="copyright">Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa</span>
Der 42-jährige Marokkaner Tarik J., der zuvor in Apolda, Thüringen, lebte und dort eine lange Kriminalakte anhäufte, war am vergangenen Donnerstag nach einer jahrelangen rechtlichen Auseinandersetzung abgeschoben worden. (Symbolbild)Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Der 42-jährige Marokkaner Tarik J., der im thüringischen Apolda lebte und dort eine lange Kriminalakte anhäufte, war am vergangenen Donnerstag nach einer jahrelangen rechtlichen Auseinandersetzung abgeschoben worden. Nun sagt er entschlossen: „Deutschland? Nie wieder!“

Die vergangenen Jahre im Leben des 42-jährigen Marokkaners Tarik J. waren geprägt von Gerichtsverfahren sowie politischen Appellen und diplomatischen Verhandlungen zwischen Berlin und Rabat. Schließlich wurde er, begleitet von Bundespolizisten, in einer Maschine der Royal Air Maroc von Frankfurt nach Casablanca ausgeflogen.

Tarik J., ein großer, schlanker Mann mit verblassten Tattoos und eindringlichen Augen, erzählt im Interview mit der „Welt“ von seinem Leben in Europa, das von Drogen und Kriminalität geprägt war. Seine Geschichte zeigt, wie schwierig es ist, straffällige Migranten abzuschieben.

Straftäter fühlt sich von Deutschland betrogen

In Apolda wurde der Fall von Tarik J. zunehmend zu einem Politikum, besonders nachdem er 2019 Vater wurde. Obwohl er versuchte, seine Vaterschaft für ein Bleiberecht zu nutzen, entzog ihm die Familie der Kindesmutter den Kontakt zu seiner Tochter, was schließlich auch sein „besonders schwerwiegendes Bleibeinteresse“ zunichtemachte.

Trotz mehrfacher Verurteilungen und Gefängnisaufenthalten gelang es ihm immer wieder, vor der endgültigen Abschiebung zu entkommen. Erst mit einer neuen Vereinbarung zwischen Deutschland und Marokko konnte die Abschiebung letztlich durchgeführt werden.

Wieder in Marokko angekommen fühlt sich der 42-Jährige von Deutschland betrogen. Er behauptet, in eine Verschwörung verwickelt worden zu sein, und zeigt sich entschlossen, in seiner Heimat ein neues Leben zu beginnen. Dennoch bleibt er gedanklich noch mit Deutschland verbunden – vor allem wegen seiner Tochter, die er hofft, eines Tages wiederzusehen.

Auf TikTok droht Tarik J. mit einem Anschlag

Nur kurz nach seiner Rückkehr in seine Heimat drohte der Intensivtäter jetzt mit Rache. Auf seinem TikTok-Kanal veröffentliche er ein Video. Es zeigt ihm vor der Polizeistation in Apolda, nachdem er vor der Asylunterkunft randalierte. Dazu schreibt er in fehlerhaftem Deutsch: „Ich komm zurück. Ich f**** jeden von euch. Bullen Bastard. Aber mit C. Ich springe kein Bankautomat, aber ich spring nur Polizeistation.“ Mit „springe“ meint er vermutlich „sprenge“.