Bis zum Jahresende - „Migrationsdruck“ gesenkt: Frontex bleibt an bulgarischer Grenze im Einsatz

Eine Patrouille der Europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache Frontex.<span class="copyright">Getty Images/BERNARD BARRON</span>
Eine Patrouille der Europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache Frontex.Getty Images/BERNARD BARRON

Frontext bleibt mindestens bis Jahresende an der bulgarischen Außengrenze zur Türkei. Auch die Anzahl der Mitarbeiter wurde aufgestockt.

Die Beamten der EU-Grenzschutzagentur Frontex werden mindestens bis Jahresende an der bulgarischen Grenze zur Türkei stationiert bleiben. Dies teilte der Chef der bulgarischen Grenzpolizei, Anton Slatanow, nach einem Treffen mit dem Frontex-Direktor Hans Leijtens mit.

Zahl der Frontex-Mitarbeiter verdreifacht

Wie unter anderem „Wallstreet Online“ berichtet, habe der „Migrationsdruck“ seit der Frontex-Stationierung an der Grenze bereits um 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr abgenommen, versichert die bulgarische Grenzpolizei.

Frontex-Chef Leijtens erklärte, dass im Frühjahr die Anzahl der Frontex-Beamten an der bulgarisch-türkischen Grenze verdreifacht wurde. Auch an der bulgarisch-serbischen Grenze seien mehr Frontex-Mitarbeiter im Einsatz.

Viele Flüchtlinge reisen nach Mittel- und Westeuropa

Dennoch überqueren viele Migranten trotz des 259 Kilometer langen Stacheldrahtzauns und der Überwachung durch Wärmebildkameras immer wieder irregulär die Grenze.

Schleuser helfen, die Grenzübergänge zu umgehen, um eine Registrierung in Bulgarien zu vermeiden, sodass die Geflüchteten weiter nach Mittel- und Westeuropa reisen können, berichtet „Wallstreet Online“ weiter.

Frontex immer wieder in der Kritik

Die europäische Grenzschutzagentur Frontex geriet in der Vergangenheit immer wieder in Kritik. Erst Ende letzten Jahres wurde Frontex vorgeworfen, mit einer libyschen Miliz kooperiert zu haben.

In mindestens drei dokumentierten Fällen wurden Flüchtlingsboote entdeckt und ihre Positionen von Frontex oder maltesischen Behörden an die Miliz weitergegeben, die die Flüchtlinge zurück nach Libyen brachten. Die EU-Kommission distanzierte sich offiziell von der Gruppe.