Jahrestag des Putschversuchs - Türkei fordert von den USA sofortige Auslieferung von Fethullah Gülen

Die türkische Regierung macht Gülen - der im Exil in den USA lebt - für den Putschversuch vom Juli 2016 verantwortlich.<span class="copyright">dpa/Matt Smith</span>
Die türkische Regierung macht Gülen - der im Exil in den USA lebt - für den Putschversuch vom Juli 2016 verantwortlich.dpa/Matt Smith

Zum Jahrestag des Putschversuchs gegen die Regierung am 15. Juli 2016 fordert die Türkei von den USA die Auslieferung von Fethullah Gülen. Er ist der Kopf jener Islam-Sekte, die als Organisator des Staatsstreichs gilt.

Fahrettin Altun, Sprecher des türkischen Präsidenten Erdogan, sagte gegenüber FOCUS: „Nach dem Putschversuch am 15. Juli haben wir mehrfach versucht, die USA zur Auslieferung des Anführers der in Pennsylvania ansässigen Terrororganisation zu bewegen“. Es fehle aber jeder Wille zur Kooperation. “Wir fordern die USA dringend auf, den Anführer dieser Terrororganisation auszuliefern, um die Sicherheit der Türkei und aller betroffenen Länder zu gewährleisten“, so Altun.

Seit dem 1999 lebt Gülen im Exil in Pennsylvania

Wie stark Gülen tatsächlich in den Putschversuch involviert war, ist umstritten. Zum Hintergrund: Fethullah Gülen ist Anführer der nach ihm benannten religiösen Gülen-Bewegung, die rund vier Millionen Mitglieder zählt und 200 Schulen weltweit führt.

Nach dem gescheiterten Putschversuch gegen die türkische Regierung am 15./16. Juli 2016, beschuldigten Präsident Erdogan und seine AKP die Gülen-Bewegung, den Putschversuch initiiert zu haben. Die türkische Regierung hat die Gülen-Bewegung infolge des Putschversuchs als Terrororganisation eingestuft. Seit dem 21. März 1999 lebt Gülen im Exil in Pennsylvania.