Nach Jamaika-Aus: Tim Renner hofft auf Neuwahlen - und will wieder antreten

Der gescheiterte SPD-Bundestagskandidat Tim Renner beim Wahlkampf zur Bundestagswahl (Archiv)

Berlin.  Die überraschende Wende bei der Regierungsbildung stellt alle politischen Akteure vor eine neue Situation. Frisch gewählte Abgeordnete bangen bei der möglichen Neuauflage der September-Wahlen um ihr Mandat. Gescheiterte Kandidaten bekommen womöglich eine neue Chance. Tim Renner gehört zur zweiten Gruppe. Der frühere Berliner Kulturstaatssekretär hatte sich im Kandidatenrennen gegen vier Parteifreunde in Charlottenburg-Wilmersdorf innerhalb seiner SPD durchgesetzt. Am Wahltag war er aber knapp gescheitert.

Herr Renner, Sie haben auf Twitter geschrieben, Sie fühlten sich wie eine Kriegerwitwe, und plötzlich kommt der Alte wieder. Sie haben also auch nicht damit gerechnet, dass Jamaika scheitert, oder?

Tim Renner : Ich bin davon ausgegangen, dass, wenn sich vier Parteien mit gewissen Schnittmengen zusammensetzen, sie das auch ernst meinen. Insofern war ich schon sehr überrascht. Für mich persönlich ist das schwierig. Ich habe sehr viel Leidenschaft und Energie in diesen Wahlkampf gesteckt. Als es dann nicht geklappt hat, musste ich tatsächlich wie eine Kriegerwitwe eine Trauerphase durchmachen.

Sie hatten also die Phase gerade durch, und jetzt die Wende ...

Ich hatte mich gerade neu justiert für ein Leben ohne Mandat. Und jetzt kann es wieder losgehen.

Sie rechnen also schon mit einer neuen Chance bei Neuwahlen?

Das Spiel beginnt komplett von vorn. Jeder muss sich erst gegen parteiinterne Gegenkandidaten durchsetzen, muss von seinem Kreis nominiert werden.

Sie gehen also davon aus, das...

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