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Jansen über Kühne: "Wüsste nicht, was daran falsch ist"

In der jüngsten Vergangenheit machte der HSV seinem Ruf als Chaos-Klub mal wieder alle Ehre.

Der Nordklub trennte sich jüngst vom Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann, aktuell leitet Marcell Jansen als Aufsichtsratsvorsitzender die Geschicke der Hamburger. Dieser muss sich den dringendsten Fragen im Verein stellen.

Eine davon ist die Fortsetzung des Engangements von Investor Klaus-Michael Kühne. "Bei uns entscheiden nur die Mitglieder darüber, wann etwas weitergeht. Ich wüsste nicht, was daran falsch ist, ein respektvolles und gutes Verhältnis zu den Gesellschaftern zu haben", erklärte Jansen im CHECK24 Doppelpass auf SPORT1.

Jansen betont gute Zusammenarbeit mit Kühne

Schließlich sei es Kühne zu verdanken, dass die Hamburger wieder im Volksparkstadion spielen. Jansen betonte zudem seine bisher gute Zusammenarbeit mit dem Investor. "Alle meine Entscheidungen mit Herrn Kühne sind gemeinschaftlich für den HSV getroffen worden. Diese Entscheidungen haben keine Macht mit sich gebracht für mich. Herr Kühne und die anderen Gesellschafter haben stets das Wohl des Vereins im Blick", erklärte der 34-Jährige.

Die Trennung von Hoffmann hat wieder einmal Unruhe in den Verein gebracht. Für Jansen war sie notwendig. "Wir hatten eine Entscheidung gehabt, die der Aufsichtstrat treffen musste, da wir erwarten, dass Vertrauensbrüche und Risse in unserem Klub nicht begleiten wollen, schon gar nicht in einer Krise. Und diese Entscheidung ist mit großer Mehrheit gefällt worden", verteidigte er die Entscheidung. Gerade jetzt könnten sie nicht fordern, dass Mannschaft und Trainer zusammenstehen, während es Herausforderungen im Vorstand gebe.

Kein Zwist mit Trainer Hecking

Er selbst habe keine Ambitionen, Nachfolger als Vorstandsvorsitzender zu werden. "Meine Aufgabe ist der Aufsichtsratsvorsitz. Der muss keine Sponsorengespräche führen, sondern im Austausch mit dem Vorstand sein. Wir haben zwei Vorstände, Sport und Finanzen, die ihren Job jetzt sehr gut machen", erklärte Jansen.

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An einem berichteten Zwist zwischen ihm und Trainer Dieter Hecking sei derweil nichts dran. "Das war eine Unmutsäußerung in der Halbzeit gegen Regensburg. Wenn man danach gehen würde, hätte man jede Woche Personalentscheidungen. Das war nicht gegen den Trainer, wir sind dankbar für diese Kompetenz, die Dieter Hecking mit seinem Trainerteam mitbringt", sagte Jansen. Er könne über diese Vermutung nur lächeln.

Der Aufstieg ist aus sportlicher Sicht nach wie vor der Wunsch der Hamburger. "Das ist sportlich unser ganz klares Ziel. Das haben wir auch immer so formuliert trotz der stark veränderten Situation beim HSV. Irgendwo muss man aber auch einmal Demut zeigen, wir sind ja auch verdient abgestiegen", erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende. Ein erneuter Nichtaufstieg sei wirtschaftlich aber keine Katastrophe. "Wenn wir diesmal nicht aufsteigen, ist es für uns – Corona ausgeklammert – auch möglich, es im nächsten Jahr wieder zu versuchen."

HSV finanziell gut aufgestellt

Die Coronakrise bringt auch den Hamburger wirtschaftliche Probleme, dennoch sieht Jansen seinen Verein auch in der Krise gut aufgestellt. "Wir haben die erste positive Meldung, dass ab morgen wieder Mannschaftstraining stattfinden kann. Sie könnten aber auch einen Abbruch der Saison wirtschaftlich verkraften. "In beiden Szenarien, die gerade vor uns stehen – Geisterspiele oder Saisonabbruch – sind wir finanziell gut aufgestellt", erklärte Jansen.

Die Zielrichtung des HSV bei einer Fortsetzung der Saison ist bereits klar. "Natürlich wollen wir so schnell wie möglich zurück in die Erfolgsspur, wenn dann hoffentlich wieder gespielt wird. Die aktuelle Situation lässt mich nicht nervös werden. Wenn die Saison zu Ende gespielt würde, wäre das die größte Chance für den Fußball in Europa. Da hängt so viel dran, auch für die Menschen, die in den Vereinen arbeiten. Es wäre die fairste und sauberste Lösung."