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Jemens Kinder: Hunger, Heirat, als Soldaten missbraucht

Hunger, Krankheiten, keine Chance auf Schulbildung: Kinder in Kriegsgebieten haben es besonders schwer. Ein erschütterndes Bild zeichnet ein neuer Bericht des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen. Er beschreibt das Leid der Kinder im Kriegsgebiet Jemen. Knapp eineinhalbtausend Kinder seien in Jemen im vergangenen Jahr getötet worden, rechnet UNICEF vor. Die, die überleben, haben einen schweren Stand: Fast alle Familien sind verschuldet, es reicht nicht einmal für die nötigsten Nahrungsmittel. Knapp eine halbe Million Kinder sei akut schwer mangelernährt, so der UNICEF-Bericht. Das Gesundheitssystem sei kurz davor, zu kollabieren, Krankheiten wie Cholera und gefährliche Durchfälle breiten sich aus. Selbst die gesunden Kinder leiden: 1.600 Schulen seien unbenutzbar, rechnet UNICEF vor. Die Gebäude zerstört vom Krieg, oder, wenn sie heil sind, von Geflüchteten bewohnt. Um sie in eine scheinbare Sicherheit zu bringen, werden junge Frauen früh verheiratet. Die Zahl der Kinderehen sei seit Beginn des Konfliktes stark angestiegen. Andere Kinder würden von den Kriegsparteien rekrutiert. Die international anerkannte jemenitische Regierung hat weiterhin nur wenig Macht im Land. Eine von Saudi-Arabien angeführte Militärallianz versucht, die aufständischen Huthi zu bekämpfen. Die Luftangriffe treffen immer wieder Zivilisten. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch beschuldigt die Koalition unter anderem, ein Boot mit Flüchtlingen aus der Luft angegriffen zu haben. Mehr als 30 Menschen waren dabei ums Leben gekommen. Weitere Informationen Der UNICEF-Bericht