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Jennifer Lawrence nimmt in YouTube-Video die US-Politik auseinander

Jennifer Lawrence engagiert sich politisch – dieses Mal geht es ihr um Korruption. (Bild: Getty Images)
Jennifer Lawrence engagiert sich politisch – dieses Mal geht es ihr um Korruption. (Bild: Getty Images)

Oscar-Preisträgerin Jennifer Lawrence hat sich für eine Kampagne mit der Antikorruptions-Organisation “Represent.Us” zusammengetan, um über das systemische Versagen der US-Politik aufzuklären. In dem Video erklärt die Schauspielerin, wie man die Misere beenden kann.

Wenn Jennifer Lawrence vor der Kamera steht, dann normalerweise für eine große Filmproduktion. Nun taucht die 28-Jährige aber in einem YouTube-Video auf, in dem sie 12 Minuten lang über das Problem der Korruption in der amerikanischen Politik spricht. Zumindest lautet so der Titel des Clips: “Ein neuer Kurzfilm über das Lösen der Korruptionskrise”.

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Wie wahrscheinlich werden Gesetze verabschiedet?

Doch in dem Video geht es um viel mehr. Lawrence erklärt mithilfe von Statistiken, Studien und Daten, wie Gesetze in den USA zustande kommen. Besonders ernüchternd: Egal ob ein bestimmtes Anliegen in der US-Bevölkerung großen Anklang findet oder nicht – das Resultat ist immer das gleiche. Stets haben Gesetzesvorhaben eine 30-prozentige Wahrscheinlichkeit, vom Kongress verabschiedet zu werden.

Lawrence erklärt, wie es zu diesem Dilemma kommt. Politiker würden 70 Prozent ihrer Zeit damit verbringen, Spendengelder zu akquirieren. Denn um etwa einen Sitz im Senat zu ergattern, müssen Politiker im Schnitt 45.000 Dollar (40.000 Euro) einnehmen – pro Tag über eine Spanne von sechs Jahren! Allerdings spenden nur 0,05 Prozent aller Amerikaner mehr als 10.000 Dollar (8.800 Euro) an Politiker. Deswegen seien Politiker auf Milliardäre und Interessensgruppen angewiesen, um ihre Kampagne zu finanzieren.

Mehr Transparenz, weniger Wahlmanipulation

Schließlich gesteht Lawrence, dass sie “besessen” sei von der Idee, wie man das aktuelle US-System verändern könne. Gemeinsam mit Josh Silver von “Represent.Us” zeigt Lawrence mehrere Vorschläge auf, wie man etwas zum Besseren wenden könne: Einführung einer automatischen Wählerregistrierung, ein Ende der Manipulation von Wahlkreisgrenzen, Aufbrechen des Zweiparteiensystems, volle Transparenz von politischen Spendengeldern, neue Gesetze zur Verhinderung von Politikerbestechung und schließlich die Ausgabe von Wähler-Gutscheinen in Höhe von bis zu 100 Dollar (88 Euro), mit denen Bürger ihre Kandidaten unterstützen können.

Gemeinsam Koalitionen schmieden

Da der Kongress keine Antikorruptionsgesetze durchwinken wird, weil Politiker zu sehr von Anreizen des Lobby-Systems profitieren, sollen Bürger Druck machen, dass Antikorruptionsgesetze in Städten und Bundesstaaten verabschiedet werden. Statistiken aus der gesamten Geschichte der USA würden zeigen, dass man über Lokalpolitik indirekt auch die Bundespolitik beeinflussen und erfolgreich verändern kann. So geschah es etwa bei der Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe, die zuerst in einzelnen Bundesstaaten legalisiert wurde.

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Um das zu erreichen sei es wichtig, überparteiliche Koalitionen zu errichten, eine Bewegung zu gründen und lautstark gegen Korruption zu protestieren. Jede Stimme zähle bei diesem Vorhaben, so Lawrence. Wenn man nichts unternehme, werde sich auch nichts ändern. Wenn aber jeder nur ein bisschen etwas tue, könne man gemeinsam gewinnen.

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