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Jobcenter fragt Mutter nach Sex-Partnern

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Dieser Fragebogen des Jobcenters Stade wird derzeit auf Twitter heiß diskutiert: Eine Mutter wird darin gefragt, mit wie vielen Männern sie vor der Schwangerschaft Sex hatte. Eine Entschuldigung kommt prompt.

Das Jobcenter Stade wollte es genau wissen, immerhin würden sie für den Unterhalt des Kindes womöglich aufkommen müssen: Die Hartz-IV-Empfängerin sollte Name, Vorname und Geburtsdatum ihrer Sexualpartner in einem Fragebogen für das Jobcenter Stade angeben. Wenn nicht, dann soll sie ausführlich und nachvollziehbar begründen, warum das so ist, heißt es in dem Formular.

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Das Jobcenter muss in bestimmten Fällen für den Unterhalt einspringen, wenn ein Elternteil nicht bezahlt. Das wollte das Jobcenter in diesem Fall offenbar verhindern. Aber ob sie deshalb nach den Sexualpartnern der Frau fragen dürfen? Natürlich nicht. Die Mutter kann den Namen des Kindsvaters nennen, detailliertere Fragen sind allerdings nicht erlaubt. Der Nutzer Alkadis veröffentlichte das Foto mit dem entsprechenden Fragebogen auf Twitter und fragte: “Liebe @Bundesagentur, das ist doch wohl nicht echt oder?”

Jobcenter-Chef entschuldigt sich

In einer Pressemitteilung entschuldigte sich das Jobcenter Stade: “Ich bin entsetzt, dass dieser Bogen überhaupt unser Haus verlassen hat. Solche persönlichen Fragen dürfen wir nicht stellen”, sagte Geschäftsführer Friedhelm Keiser. “Ich habe mich bei der betroffenen Kundin bereits entschuldigt und den Fragebogen für ungültig erklärt.”

Der Fragebogen sei von einem Mitarbeiter selbst entworfen worden, heißt es. Er habe sich an den Fragen der Jugendämter orientiert, um unbekannte unterhaltspflichtige Väter zu ermitteln. Dann habe er die Fragen mit dem Logo des Jobcenters versehen und in den Postkasten gesteckt. Nun sei ihm sein Fehler bewusst, heißt es.

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