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Jodie Foster: Bedeutungsverlust von Kinos "ist herzzerreißend"

Jodie Foster freut sich darüber, dem Job nachzugehen, der ihr Spaß macht. (Bild: Faye Sadou/AdMedia/ImageCollect)
Jodie Foster freut sich darüber, dem Job nachzugehen, der ihr Spaß macht. (Bild: Faye Sadou/AdMedia/ImageCollect)

Die Corona-Krise hat die wachsende Bedeutung von Streamingdiensten noch einmal beschleunigt. Während die Kinos die meiste Zeit geschlossen waren, wurden große Filmproduktionen zunehmend auf Netflix, Amazon Prime und Co. veröffentlicht. Eine Entwicklung, die Jodie Foster (58) mit einem lachenden und einem weinenden Auge beobachtet hat, wie sie im Interview mit der "Welt am Sonntag" verriet.

Die Veränderung im Filmgeschäft habe die Schauspielerin auch bei sich selbst bemerkt: "Ich war jetzt seit einem Jahr nicht mehr im Kino, habe mir aber während der Pandemie so viele Filme angeschaut, wie noch nie zuvor - nur eben alle im Streaming." Diese Veränderung des Konsumverhaltens habe sie, so wie andere Künstler, allerdings bereits vor der Pandemie erwartet und gelernt zu akzeptieren, so Foster weiter.

Veränderungen in der Filmbranche seien keine Überraschung

"Im Filmgeschäft hat doch jeder seit Langem gewusst, dass diese Entwicklung kommen würde," erklärte die 58-Jährige. Man habe geahnt, dass sich die Filmbranche langfristig zweiteilen würde: "Zum einen die Franchise-Film-Industrie, die große Event-Reihen in die Kinos bringt und zum anderen die Macher von erzählerisch anspruchsvollen Filmen, die zunehmend für Streaming Plattformen gemacht werden."

Foster sei mit ihren Gefühlen diesbezüglich im Zwiespalt, sagte sie der Zeitung weiter. Einerseits sei sie als Künstlerin glücklich, weiterhin das zu tun, was sie gerne macht. Andererseits schwinge für sie bei dem Gedanken an Kinos auch Nostalgie mit. "Erinnerungen wie 'Ich weiß noch, wann und in welchem Kino ich den 'Paten' oder 'Apocalypse Now' gesehen habe. Filme, deren Erfahrung mich geprägt haben.' Es ist ein bisschen herzzerreißend", gestand der Hollywoodstar. Diese Entwicklung bedeute ihrer Meinung nach zudem das Ende von "gigantischen '200 Millionen Dollar plus'-Film-Produktionen".

Allerdings freue sich die Schauspielerin auch über die Möglichkeiten, die die Welt des Streamings für die Branche biete, fügte sie abschließend hinzu: "Ich finde, wir müssen mit der Zeit gehen. Die aufregendsten Sachen in der Entwicklung des Kinos und in der Kommunikation passieren alle in der Welt des Streamings. Und ich bin glücklich, ein Teil davon zu sein."