Johnsons G7-Premiere: Verhandeln über den EU-Austritt

Für Boris Johnson ist es der erste G7-Gipfel. Er werde sich auf dem Treffen insbesondere für freien Handel, für biologische Artenvielfalt und für Bildungsfragen einsetzen, sagte der britische Premierminister im Vorfeld seiner Ankunft in Frankreich. Und natürlich steht auch der EU-Austritt seines Landes auf der Liste der zu besprechenden Themen. EU-Ratspräsident Donald Tusk schrieb, die Europäischen Union sei bereit, sich gangbare und realistische Ideen anzuhören, wenn die britische Regierung diese vorlege. Die Ideen müssten, so Tusk, für alle Mitgliedsländer annehmbar sein, darunter ausdrücklich auch Irland. Die europäischen G7-Vertreter zogen sich im Rahmen des Gipfels zu Gesprächen zurück. Die große Hürde auf dem Weg zu einer Einigung ist und bleibt eine Notfallklausel, die von den Briten Backstop genannt wird. Damit soll in jedem Fall verhindert werden, dass Nordirland und die Republik Irland von einer befestigten Grenze getrennt werden. Johnson besteht darauf, diese Klausel zu streichen, weil er fürchtet, diese könne das Vereinigte Königreich weiterhin eng an die Europäische Union binden. Er bevorzuge, dass sein Land nach vorheriger Einigung mit Brüssel aus der EU scheide, notfalls werde es auch ohne gehen, so Johnson.