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Journalisten leben immer gefährlicher

Unsere Welt wird immer gefährlicher für Journalisten, so die Organisation Reporter ohne Grenzen in ihrem Bericht zur Pressefreiheit 2019. Nur ein Viertel der 180 untersuchten Länder hat demnach eine "gute" oder "zufriedenstellende" Lage für Journalisten und auch in Europa hat sich die Pressefreiheit aus Sicht der Organisation verschlechtert. Zwar können Journalisten in Norwegen, Finnland und Schweden am freiesten arbeiten, aber in vielen anderen europäischen Ländern hat sich ihre Situation verschlimmert, wie zum Beispiel in Ungarn. Das Land verlor 14 Plätze und ist nun auf Platz 87. Auf dem 149. Platz liegt Russland, dem zunehmender Druck gegen unabhängige Medien vorgeworfen wird und die Türkei bleibt aufgrund der "Jagd auf kritische Medien durch die Regierung" - so Reporter ohne Grenzen - auf Platz 157. Khristina Jovanovski, euronews: "Der Bericht bezeichnet die Türkei als weltweit größtes Gefängnis für Journalisten. Mindestens 68 Journalisten befinden sich dort zur Zeit in Haft. Selbst dem türkischen Vertreter von Reporter ohne Grenzen droht eine Haftstrafe." Die USA sind im Ranking um drei Plätze auf Position 48 zurückgefallen. Noch nie habe es hier soviele Morddrohnungen gegen Journalisten gegeben- von Trump als «Volksfeinde» diffamiert. Auch in Brasilien, auf Platz 105 im Ranking, habe sich der Hass auf Jouranlisten seit der Wahl von Jair Bolsonaro verschlimmert. Am Ende der Skala befinden sich Kriegsländer wie der Jemen, aber auch China und zwei der strengsten Diktaturen der Welt, Nordkorea und Turkmenistan. Die gute Nachricht ist, dass manche Länder aufgestiegen sind: Nach Machtwechseln hat sich die Pressefreiheit in Malaisia, Gambia und Äthiopien verbessert. Deutschland sei zwar um zwei Plätze nach oben auf Rang 13 gerückt. Dies liege aber vor allem daran, dass die Pressefreiheit in anderen Ländern stärker abgenommen habe. «Die Zahl der tätlichen Angriffe gegen Journalistinnen und Journalisten ist in Deutschland 2018 gestiegen.» Reporter ohne Grenzen zählte mindestens 22 Fälle im vergangenen Jahr, davor waren es 16 Angriffe. Zu Gewalt sei es insbesondere am Rande rechtspopulistischer Veranstaltungen und Kundgebungen gekommen.