Jubiläum: 70 Jahre Berlinale: Politik und Rummel, Stars und Skandale

Berlin. Die Berlinale feiert in diesem Jahr ihre 70. Ausgabe (20. Februar bis 1. März). Aber eigentlich feiert sie das gar nicht. Zum 40. gaben die Festspiele einst einen großen Katalog zur Geschichte des Filmfestivals heraus. Zum 50. wurde der Band erweitert. Zum 60. erschien noch ein schmales Bändchen.

Doch nun, zum 70., gar nichts. Lediglich eine kleine Zusatzreihe im Filmprogramm gibt es, wo Gewinner des Goldenen Bären sich mit Kollegen ihrer Wahl öffentlich austauschen, und ein Vorabkonzert mit Danny Elfman im Kammermusiksaal.

Berlinale 2020: Die vielen Probleme der neuen Doppelspitze

Zur Rückschau bleibt auch kaum Zeit. Es steht ja eine Zeitenwende an. Nach 18 Jahren Dieter Kosslick tritt mit dem Programmleiter Carlo Chatrian und der Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek erstmals eine Doppelspitze an. Und die hat in ihrem ersten Jahr mit genug aktuellen Problemen zu tun, vom Abgang einiger Sponsoren über die Schließung der CineStar-Kinos bis zur öden Leere am Potsdamer Platz. Fast alle Sektionen werden zudem von Mitarbeitern geführt, die noch nicht lange dabei sind.

Die neue Doppelspitze: der künstlerische Leiter Carlo Chatrian und die Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek.<span class="copyright">Maurizio Gambarini</span>
Die neue Doppelspitze: der künstlerische Leiter Carlo Chatrian und die Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek.Maurizio Gambarini

Vielleicht ist es ganz gut, dass man sich da einen großen Rückblick erspart hat. Denn jüngst fand die Wochenzeitung „Die Zeit“ heraus, dass Alfred Bauer, der erste Leiter des Festivals, seine Nazi-Vergangenheit geschönt und verschwiegen hat.

Ein kleines Buch über Bauer sollte immerhin auf der Berlinale präsentiert werden, wurde aber erst mal zurückgezogen, weil von den neuen Erkenntnissen darin nichts zu lesen ist. Obwoh...

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