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Julie Engelbrecht: So lockte sie ihre berühmte Mutter in den Job

Julie Engelbrecht hält sich mit Sport und einer vernünftigen Ernährung fit - das savoir-vivre einer Halb-Französin pflegt sie trotzdem

Julie Engelbrecht (32, "Ein Sommer in Südfrankreich", 16. Oktober, 20.15 Uhr, ZDF) ist in Paris geboren, zweisprachig aufgewachsen und schon in einigen internationalen Produktionen zu sehen gewesen. Daher kann man sie kennen. Auf vielen Fotos blitzt aber auch ihre schöne, viel zu früh verstorbene Mutter, Schauspielerin Constanze Engelbrecht (1955-2000), durch. Wie auch Julie zur Schauspielerei kam, ob Modeln als Beruf ebenfalls infrage gekommen wäre und wie sich die Blondine ihre Traumfigur hält, erzählt die Wahl-Berlinerin im Interview mit spot on news.

Sie stammen aus einer Künstlerfamilie. Beide Eltern (Constanze Engelbrecht, Francois Nocher) und ihre Großmutter (Alice Franz) waren Schauspieler. Wann war Ihnen klar, dass es auch Ihr Beruf werden würden?

Julie Engelbrecht: Wie alle Kinder hatte ich den Impuls, etwas ganz anderes zu machen als meine Eltern und hatte zunächst den Wunsch, Tierärztin zu werden.

Und wann hat sich Ihre Einstellung zu dem Beruf geändert?

Engelbrecht: Als ich elf Jahre alt war, haben sie für einen Film meiner Mutter - "Adieu, mon Ami" (1996) - ein Mädchen gesucht, das ihre Rolle als Kind spielen konnte. Erst wollte ich nicht zum Casting, weil ich es damals als eine Art Prüfung empfand. Meine Mutter hat dann einfach das Drehbuch unter mein Kopfkissen gelegt und als ich ins Bett gegangen bin, habe ich es entdeckt. Heimlich, mit Taschenlampe unter der Decke, habe ich es dann in einem Rutsch durchgelesen. Am nächsten Morgen habe ich meiner Mutter gesagt, dass ich doch zum Casting will.

Und wie war das Casting?

Engelbrecht: Ich denke, es kann nicht so schlecht gewesen sein, da ich die Rolle bekommen habe (lacht). Das war der Einstieg. Danach habe ich länger nichts gedreht, weil das Schulsystem in Frankreich so intensiv ist - da geht man als Kind bis 18 Uhr zur Schule. So richtig wieder gedreht habe ich dann mit 18 Jahren und während der Schauspielschule.

Ihre Mutter ist leider viel zu früh an Krebs gestorben. Was denken Sie heute über diese Krankheit?

Engelbrecht: Ich finde es gut und wichtig, dass die Wissenschaft immer weiter daran arbeitet, diese Krankheit zu bekämpfen. Man selbst kann ja nicht so viel machen, außer zu versuchen, im seelischen Gleichgewicht zu sein. Die Ernährung spielt bei der Vorbeugung sicher auch eine große Rolle und die Umweltfaktoren.

Wie sorgen Sie für ein seelisches Gleichgewicht?

Engelbrecht: Ich finde, man sollte wieder mehr im Einklang mit der Natur leben. Man braucht gar nicht so viel. Und seitdem ich so minimalistisch lebe, fühle ich mich befreiter. Außerdem ist Meditation für Schauspieler ein total wichtiger Ausgleich; man jettet ja die ganze Zeit durch die Welt.

Apropos savoir-vivre, Sie sind in Frankreich aufgewachsen. Was ist typisch französisch an Ihnen?

Engelbrecht: Ich würde sagen, diese Sehnsucht, das Leben zu genießen, und die Esskultur. In Frankreich ist das Essen wie ein kleines Ritual, bei dem man mit geliebten Menschen Zeit verbringt und sich über die Dinge austauscht, die einen beschäftigen.

Ist Ihnen Mode besonders wichtig - das sagt man der Französin ja auch nach?

Engelbrecht: Ich finde schon, dass die Pariserinnen immer besonders gepflegt aussehen. Mir persönlich ist unkomplizierte Kleidung am liebsten. Im Sommer trage ich zum Beispiel gern T-Shirt, Shorts, Flip Flops und einen Bikini darunter, weil hier ja überall schöne kleine Seen sind, in denen ich sehr gern eine Runde schwimme. Wenn ich aber zu einer Gala gehe oder auf einen roten Teppich, ist es natürlich Teil meines Berufs, mich herauszuputzen. Das macht mir dann schon auch Spaß. Mode finde ich schön.

Im Film "Ein Sommer in Südfrankreich" (16.10., 20.15 Uhr, ZDF) retten Sie einen Frosch. Habe Sie schon mal Froschschenkel gegessen?

Engelbrecht: In diesen Frosch habe ich mich total verliebt, der war so hübsch! Ja, ich muss zugeben, ich habe mal Froschschenkel probiert. Es schmeckt eigentlich lecker: irgendwas zwischen Hühnchen und Fisch. Ich möchte es aber nie wieder essen, gerade nachdem ich mich im Film um den niedlichen Frosch gekümmert habe. Ich finde es unmenschlich, wie ihnen die Beinchen abgerissen werden.

Wie halten Sie Ihre Traumfigur trotz der Leidenschaft für gutes Essen?

Engelbrecht: Ich liebe essen und zum Ausgleich treibe ich viel Sport. Am liebsten surfen oder schwimmen, da ich das Meer unheimlich liebe. Man fühlt sich vollkommen lebendig, wenn man eine Runde im kalten Wasser schwimmen war und dann rauskommt und es eigentlich schon fast brennt auf der Haut. Wenn ich in der Stadt bin, mache ich vor allem Yoga. Oder ich gehe einfach mal laufen. Wenn man gemäßigt isst und sich bewegt, ist das mit der Figur kein Problem.

Sie sind 168 cm, haben auch sonst Modelmaße. Wäre das auch eine Option gewesen?

Engelbrecht: Ich mag es, mich mit einem Inhalt zu beschäftigen, komplett in eine andere Person einzutauchen, sich ihr Leben vorzustellen und sie zu verkörpern. Und da ich immer gut zu tun hatte als Schauspielerin, hat sich die Frage nie gestellt.

Foto(s): Imago