Jumbo vergessen: Flughafen sucht Besitzer dreier Boeing 747

Diese beiden (und eine weitere) Boeing 747 stehen herrenlos auf dem internationalen Flughafen von Kuala Lumpur.

Wer vermisst seine Boeing 747? Der internationale Airport von Kuala Lumpur sucht mit einer ungewöhnlichen Zeitungsannonce nach dem Besitzer von gleich drei der sogenannten Jumbos. Die Betreiber stellen den bislang unauffindbaren Eigentümern ein Ultimatum.

In der Anzeige, die in der Zeitung "The Star" veröffentlicht wurde, steht, dass man sich das Recht vorbehalte, die Boeing 747 zu verkaufen oder anderweitig zu entsorgen, sollte sich der Besitzer nicht innerhalb von zwei Wochen melden.

Aufrufe solcher Art kennt man für gewöhnlich von Kommunen und Hausverwaltungen, die ihre Keller ausgeräumt haben oder die Besitzer unzähliger Fahrräder suchen. Bei den herrenlosen Boeing 747 handelt es sich um zwei Passagierflugzeuge und ein Frachtflugzeug vom Typ 747-200F, die mehr als 70 Meter lang sind. Eigentlich also kein Gegenstand, den man mal eben vergisst oder von dem man nicht mehr weiß, wo er abgestellt wurde.

Zainol Mohd Isa, General Manager vom Malaysia Airport, sagt in der "The Straits Times", man hätte versucht, die letzten bekannten Eigentümer zu kontaktieren. Eine Rückmeldung blieb jedoch aus. "Ich weiß nicht, warum sie sich nicht melden. Das kann viele Gründe haben", so Isa. Er vermutet: "Es könnte sein, dass ihnen das Geld für den weiteren Betrieb fehlt." Zudem stünden noch Gebühren aus.

Einst gehörten die Boeing 747 offenbar der Air Atlanta Icelandic. Diese sei jedoch nicht mehr im Besitz des in Reykjavik beheimateten Unternehmens. "Wir wissen nichts über den aktuellen Besitzer und haben mit den Flugzeugen nichts mehr zu tun", so Baldvin Hermannsson von der isländischen Fluggesellschaft. Hermannsson weiter: Die Registrierung sei offiziell aufgehoben worden, die Flugzeuge sehen aber so aus, als hätte seitdem niemand mehr eine neue Registrierung überschrieben.

Zwar suche man für gewöhnlich nach den Besitzern von kleineren Flugzeugen, aber für Zainol Mohd Isa ist eine solche Anzeige schon fast Routine. Und wie könnte eine "andere Art der Entsorgung" aussehen? Eines der verstoßenen Modelle sei beispielsweise zu einem Restaurant in einem Vorort von Kuala Lumpur umfunktioniert worden.