Junta feiert große Parade - nur wenige Tage nach neuen US-Sanktionen gegen Myanmar

In Myanmar hat die Militärjunta mit einer Parade in der Landeshauptstadt Naypyidaw den Tag der Streitkräfte begangen. Der Gedenktag erinnert an den Beginn des Widerstandes gegen die japanische Besatzung während des Zweiten Weltkrieges.

Die aufwendige Waffenschau mit Raketenwerfern und Panzern erfolgte nur wenige Tage der Ankündigung neuer Sanktionen durch die USA, die sich gegen Treibstofflieferanten der Armee in Myanmar richten.

Das Militär um Juntachef Min Aung Hlaing hatte am 1. Februar 2021 die demokratisch gewählte Regierungschefin Aung San Suu Kyi entmachtet. Seit dem Coup versinkt Myanmar in Chaos und Gewalt. Das Militär geht hart gegen Proteste und bewaffneten Widerstand von Anti-Junta-Milizen im ganzen Land vor. Am zweiten Jahrestag des Putsches hatte die Militärjunta den Ausnahmezustand für weitere sechs Monate verlängert.

Die EU und die USA haben seitdem diverse Sanktionen gegen die Militärführung verhängt. Nach Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAP wurden seit dem Putsch mindestens 2940 Menschen getötet und mehr als 17 500 festgenommen. Viele Menschen flohen.

Anlässlich des zweiten Jahrestages hatte UN-Menschenrechtschef Volker Türk die Weltgemeinschaft zum Schutz der Zivilbevölkerung in Myanmar aufgerufen. "Es muss einen Weg aus dieser katastrophalen Situation geben, in der die Menschen immer mehr leiden und die Menschenrechte täglich verletzt werden", so der Hochkommissar der Vereinten Nationen.

Die Bevölkerung ist laut Türk militärischen Angriffen, außergerichtlichen Hinrichtungen und der Zerstörung ihrer Dörfer ausgesetzt.