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Kritik an Wortwahl: Juso-Chef Kevin Kühnert verteidigt Andrea Nahles

Auch parteiintern ist die neue SPD-Chefin Andrea Nahles nicht unumstritten. (Bild: AP Photo/Michael Probst)
Auch parteiintern ist die neue SPD-Chefin Andrea Nahles nicht unumstritten. (Bild: AP Photo/Michael Probst)

Die frisch gewählte SPD-Vorsitzende Andrea Nahles wird oft wegen ihrer herben Wortwahl kritisiert – zu Unrecht, wie Juso-Chef Kevin Kühnert findet.

Erstmals steht mit Andrea Nahles eine Frau an der Spitze der SPD – auch wenn das innerparteiliche Wahlergebnis etwas zu wünschen übrig ließ. Nur 66,3 Prozent der Parteimitglieder wollten Nahles an der Spitze der Sozialdemokraten – ein „noch ausbaufähiges Ergebnis“, wie Nahles selbst kommentierte.

Ein häufig geäußerter Kritikpunkt an der ehemaligen Bundesministerin für Arbeit und Soziales: ihre gelegentlich recht herbe Wortwahl. Unvergessen etwa ihr Versprechen an die vermeintlichen Regierungspartien nach der letztjährigen Bundestagswahl: „Ab morgen kriegen sie in die Fresse“, sagte Nahles, damals noch als Oppositionsführerin gehandelt, nach dem Wahlsieg der CDU.

Nun bekommt die 47-Jährige Rückenwind von einem prominenten Parteikollegen, der ansonsten mit Kritik an der Parteispitze nicht geizt: Juso-Chef Kevin Kühnert stellte sich hinter seine Vorsitzende und kritisierte, dass in der Diskussion doppelte Standards im Hinblick auf das Geschlecht angelegt würden. Wenn er selbst auf Parteitagen deftige Sprache benutze, werde ihm das als Authentizität angerechnet, argumentierte Kühnert in einem Tweet. Bei Andrea Nahles werde hingegen davon gesprochen, wie „prollig die ist“.

Rückenwind bekommt Nahles derzeit von Juso-Chef Kevin Kühnert. (Bild: AP Photo/Markus Schreiber)
Rückenwind bekommt Nahles derzeit von Juso-Chef Kevin Kühnert. (Bild: AP Photo/Markus Schreiber)

Auf den Kommentar eines Twitter-Users hin, bei Nahles’ Art, zu sprechen, handle es sich um „geheuchelte Volksnähe einer Berufspolitikerin, die sich verlorenen Wählerschichten anzubiedern versucht“, setzte Kühnert erneut zur Verteidigung an:

Nachdem Kühnerts Posting nicht nur auf positive Stimmen stieß, erklärte er in einem weiteren Kommentar seine Beweggründe dafür: Es solle vor allem wieder um Inhalte gehen.