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"Könnte als Altersfleck durchgehen": Günther Jauch tappt bei "Wer wird Millionär?" böse ins Fettnäpchfen

Beim Muttertags-Special von Günther Jauch machte sich der Moderator zunächst über wenig originelle Geschenke lustig. Dann aber machte er sich auch noch über die anwesenden Mütter lustig, die auf dem Ratestuhl saßen ...

"Wir haben zum ersten Mal in der Geschichte von 'Wer wird Millionär?' ausschließlich Frauen hier", erklärte Günther Jauch am Montagabend. Anlass war nicht etwa ein großes Feminismus-Special. Die Doppelfolge war vielmehr dem Muttertag gewidmet. "Gestern war ja der - für manche schreckliche - Muttertag", stieg Jauch miesepetrig ein. "Die üblichen Blumen, dann entweder eine Flasche Kölnisch Wasser oder eine Seife von Tosca", stänkerte er. Das allerschlimmste seien "Gutscheine, die man im letzten Moment noch schnell als Kind gekritzelt hat, in der Hoffnung, dass Mama sie niemals einlösen wird". Das Publikum lachte nicht wie sonst über Jauchs schwarzen Humor, sondern schwieg angesichts so viel negativer Energie.

Zum Glück war die erste Kandidatin eine Stimmungskanone. Andrea Bringenberg freute sich so sehr über ihre Bühnenpräsenz, dass sie mit ohrenbetäubendem Kreischen einen Freudentanz aufführte. Zum seelischen Beistand waren Tochter, Sohn, die eigene Mutter sowie der Gatte mitgekommen. Während die Familie auf der Lounge verköstigt würde, "haben wir hier wieder nur das übliche Muttertagswasser", lamentierte der Moderator. Als die Kandidatin vorschlug, eine Erdbeere aus der VIP-Lounge zu stibitzen, befand der strenge Zeremonienmeister: "Erst ab 500 Euro." Tragisch: Nicht mal eine Erdbeere zum Muttertag gönnte Jauch der Dame! Dabei war die voll des Lobes: "Ich bin so ein großer Fan, Herr Jauch", schwärmte Andrea Bringenberg. "Das hilft ihnen jetzt aber nichts mehr", schmetterte der Moderator ab.

<p>Kleiner Trost: Immerhin der sonst übliche spartanische Ratestuhl war für den besonderen Anlass durch ein thronartiges Polstermöbel ersetzt worden. Dass ihre Kinder sie bei Jauch angemeldet hatten, war eine Entschuldigung für die peinlichen Muttertagsgeschenke vor zwei Jahren: ein XXL-BH und eine Anti-Faltencreme für Frauen ab 60. &quot;Letzteres kann ich nachvollziehen&quot;, sagte Jauch rüpelhaft. Die Dame bekam fast Schnappatmung. Jauch tappte gleich darauf ins nächste Fettnäpfchen. Der Kleeblatt-Stempel ihrer Kinder, mit dem sich Andrea Bringenberg den Arm geschmückt hatte, reizte Jauch zur Bemerkung: &quot;Wenn ich beleidigend wäre, würde ich sagen, das könnte auch als erster Altersfleck durchgehen.&quot; So behandelt man doch keine Dame! Und schon gar nicht so kurz nach dem Muttertag.</p> <p>Für 64.000 Euro war gefragt, welcher Promi in den Filmen &quot;Kevin - Allein in New York&quot;, &quot;Zoolander&quot;, &quot;Sex and The City&quot; und &quot;Der Prinz von Bel-Air&quot; kurz zu sehen war. &quot;Muss ich hier reinsprechen, Herr Jauch?&quot;, erkundigte sich die Kandidatin. &quot;In Ihr Wasserglas?&quot;, nahm der Moderator sie aufs Korn. Sie meinte den Lautsprecher. Wieder veräppelte Jauch sie: &quot;Nein, das ist ein Lautsprecher, da kommt was raus.&quot; Von oben herab erklärte er den Unterschied zwischen Lautsprecher und Mikrofon. Das hätte er sich sparen können, denn der Telefonjoker hatte keine Ahnung. Der Zusatzjoker wusste: Donald Trump.</p> <p>&quot;Ich glaube jetzt ist der richtige Moment gekommen für die Erdbeere&quot;, schlug Jauch vor. &quot;Ich nehme lieber zwei&quot;, meinte die Kandidatin und griff zu. &quot;Ich hatte Ihnen eine angeboten, aber nun ja&quot;, gab sich Jauch übertrieben pikiert. Das Publikum war amüsiert, Andrea Bringenberg weniger. Die Erdbeeren blieben Wegzehrung, denn an die 125.000-Euro-Frage wagte sie sich nicht. Die Kandidatin ging mit 64.000 Euro und einem Nichtraucher nach Hause. Obwohl Jauch bisweilen recht uncharmant war, ein weiblicher Fan blieb ihm treu: Die Oma der Familie sagte beim Abschied: &quot;Sie sind so ein sympathischer Mensch, ich gucke immer ihre Sendung.&quot;</p> <p>Die nächste Kandidatin hatte es nicht besser: Für 8.000 Euro wollte Jauch wissen, was frisurentechnisch extrem angesagt sei. Ihre wilde Mähne jedenfalls nicht, war Madeleine Stredak sicher. Statt charmant zu widersprechen, erwiderte Jauch: &quot;In den 60er-Jahren ist man für teures Geld zum Friseur gegangen, um das so zu haben wie Sie&quot;. Ihre Frisur sei &quot;das Modell explodierter Wellensittich&quot;, so Jauch weiter. Immerhin: Die verunglimpfte Madeleine Stredak verließ die Sendung mit 64.000 Euro &quot;Schmerzensgeld&quot;.</p>