Kölner Karneval: Das waren die Tops der Session 2016/17

Das Sessionsmotto: „Wenn mer uns Pänz sinn, sin mer vun de Söck“ – bei der Vorstellung vor einem Jahr klang das zunächst ein wenig holprig, aber in der Umsetzung war es letztlich richtig großartig. Die gesamte Session über und bei vielerlei Veranstaltungen wurden die Kinder in den Mittelpunkt gerückt. Kinderdreigestirn und -tanzgruppen bildeten den Auftakt bei Proklamation und TV-Sitzungen. Beim Projekt „Pänz Große Pause“, das in kommenden Jahren fortgesetzt wird, spielten junge kölsche Bands wie Lupo, King Loui und Kempes Feinest in Schulen. Und niemals zuvor wurde ein Motto derart konsequent und wunderschön als roter Faden im Zoch umgesetzt. Ähnliches ist vom neuen Motto zu erwarten: „Mer Kölsche danze us der Reih“ klingt gut und verspricht viel. Karnevalsstars gegen AfD mit Höcke: Karneval bedeutet auch Verantwortung. Und Karneval trägt Verantwortung, wie das Festkomitee im Zusammenhang mit dem für April geplanten Bundesparteitag der AfD im Kölner Hotel Maritim bewiesen hat. Zahlreiche angeschlossene Karnevalsgesellschaften und Künstler – darunter Bläck Fööss, Höhner, Brings, Paveier, Kasalla und Cat Ballou sowie Redner wie Bernd Stelter und Marc Metzger – setzten sich in einem offenen Brief dafür ein, den Parteitag zu verhindern, damit die AfD und dessen thüringischen Landesparteichef Björn Höcke keine Gelegenheit hätten, „einer menschenverachtenden Gesinnung Gehör zu verschaffen“. Stattdessen schlugen sie ein „Fest der Kulturen“ vor. Das hat uns bewegt. Alaaf und Arsch huh gehen sehr gut zusammen! Soziales Engagement im Karneval: Fastelovend ist mehr als nur selbstverliebtes Schunkeln – ob es die Benefiz-Projekte der Dreigestirne oder ehemaligen Tollitäten sind, Herzensanliegen wie die von Robert Greven und „Dat kölsche Hätz“, das Kötten der Regimentsköche für kostenlose Mittagessen für Kalker Kinder oder die ungezählten kostenlosen Auftritte bei kranken oder alten Menschen. Der Kölner Karneval nimmt richtig viel Geld für soziale Zwecke ein und schüttet es gleich wieder aus. Die Boston Consulting Group schätzte für eine Untersuchung im Auftrag des Festkomitees im Jahr 2009 allein den Wert der Geldspenden auf 1,5 Millionen Euro. Gar nicht in Zahlen auszurechnen ist das zeitliche Engagement der Karnevalisten. Unser Brauchtum – einfach unbezahlbar. Anne Rixmann als Angela Merkel: Den Preis für die beste Rede der Session bekam Bernd Stelter dieses Jahr von der KG Große Kölner überreicht. Der Mann mit der Gitarre hat ein mit Sicherheit sehr gutes Programm abgeliefert, zumal er immer wieder Inhalte aktualisiert und wirklich Farbe bekennt. Aber die alles überragende Nummer in dieser Session war der Auftritt Anne Rixmanns als Angela Merkel in der Stunksitzung. Mutti möchte ihre TV-Weihnachtsansprache halten, der Regisseur korrigiert sie andauernd – bis ihr der Kragen platzt und die Kanzlerin frei von der Leber vom Leder zieht. Einmal in Rage, bekommen alle Nervensägen im Leben der Kanzlerin, von Seehofer bis Nahles, von Erdogan bis Trump, ihr Fett weg. Das ist bitterböse und gleichzeitig auf eine Art fast liebevoll. ...Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta