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Klimawandel: Umweltdezernent: „Es wird mehr Hitze-Tote in Köln geben“

Harald Rau schildert die Auswirkungen des weltweiten Klimawandels.

Welche Bedeutung die internationale Weltklima-Entwicklung für eine Großstadt wie Köln hat – das war ein zentraler Aspekt einer Diskussion des Kölner Presseclubs am im Excelsior Hotel Ernst. So erläuterte der als Gast anwesende Kölner Umweltdezernent Harald Rau, dass bereits jetzt jedes Jahr die Zahl der „Hitze-Toten“ in der Stadt erhoben werde. „Dabei handelt es sich im Schnitt um eine hohe zweistellige Zahl“, sagte Rau. Die Zahl werde künftig noch steigen. „Das gehört zu den spürbaren Auswirkungen des Klimas für die Menschen in Köln und der Region.“ Gründe dafür könnten Rau zufolge etwa Temperaturstaus in den durch bauliche Verdichtung geschaffenen Großstadträumen sein. „Auch der Rhein wird direkte Rückmeldungen geben, etwa auf häufige und starke Regenfälle.“ So könnten Phänomene wie starkes Hochwasser künftig deutlich öfter auftreten, mahnte Rau. Als eine der Gegenmaßnahmen verwies der Umweltdezernent auf das 2014 initiierte „Kölner Klimaschutzprogramm“. Prominenter Gast der Gesprächsrunde war Patricia Espinosa, von 2006 bis 2012 Außenministerin Mexikos, Deutschlandkennerin und jetzt Generalsekretärin der Klima-Rahmenkonvention der Vereinten Nationen. Moderiert wurde der Abend von der Presseclub-Vorsitzenden Hildegard Stausberg und von Peter Pauls, Chefautor des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Unter dem Titel „Das Rheinland als Weltklima-Hub“ gehe es um „das einzige wirklich globale Thema dieser Welt – den Klimawandel“ – so leitete Pauls die Veranstaltung ein. „Denn das Klima hält sich nicht an politische Grenzen oder die Interessen einzelner Staaten.“ Das entsprach exakt dem zentralen Anliegen Espinosas, die ihre volle Aufmerksamkeit derzeit auf die Vorbereitung der 27. Weltklimakonferenz richtet, die im November in Bonn, der Stadt der Zentrale des UN-Klimasekretariats, stattfindet. Positiver Trend Erwartet werden laut Espinosa bis zu 20 000 Teilnehmer. „Die Mitgliedsstaaten müssen einsehen, dass sie alle ein gemeinsames Ziel verfolgen“, sagte die 58-Jährige. Die Einsicht, dass politische Interessen und bürokratische Hürden noch Steine auf dem Weg zur Ausformulierung des Ende 2015 in Paris verfassten Klimaabkommens darstellten, ergänzte Espinosa jedoch mit Zahlen, die einen positiven Trend belegten: „2016 ist der weltweite CO2-Ausstoß trotz wachsender Wirtschaftsleistung im dritten Jahr in Folge nicht gestiegen – das macht Mut.“ Zur Konferenz in Bonn gehört neben dem Verhandlungsblock zwischen Politikern und Staaten auch ein Teil, bei dem gezielt Regionen, Unternehmen und Initiativen ihre Ideen und Projekte zum Klimaschutz vorstellen sollen. Christian Glasmacher, Geschäftsbereichsleiter Unternehmensentwicklung bei der Köln-Messe stellte im Presseclub das Know-how Kölns im Klimaschutz als „Geburtsstadt“ der Messe „Carbon-Expo“ heraus. Er sei betrübt, dass die Schau nach Barcelona abgewandert sei und wünsche sich darum umso mehr, dass die Stadt Bonn die Expertise des großen Nachbarn nutze. Er warb für gemeinsame Projekte: „Wir müssen neue Ingenieurleistungen und Technik erfolgreich mit Wirtschaftlichkeit verbinden“, so Glasmacher. Am Ende der Klima-Diskussion stand ein Ausblick, den Peter Pauls so formulierte: „Vor uns liegt eine gewaltige Aufgabe.“...Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta