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Kölner Zoo: Der Erdmännchen-Nachwuchs erkundet das Gehege

Die Kleinen wurden bereits im Mai geboren.

Vier junge Erdmännchen wuseln durch das Gehege im Kölner Zoo – immer unter den wachsamen Augen der Späher, die die Umgebung stets nach Gefahren absuchen. Am 16. Mai hat das sechsjährige Weibchen Marie die vier Erdmännchen-Babys mit noch unbekanntem Geschlecht in einer selbstgegrabenen Höhle zur Welt gebracht. Die ersten zwei Wochen verbrachten die Kleinen noch unter Tage, gewärmt und beschützt von älteren Geschwistern. Die Mutter kam dann meist nur zum Säugen vorbei, den Rest des Tages war sie mit der Futtersuche beschäftigt. Jetzt erkunden die Jungtiere neugierig ihren Lebensraum, den sie mit etwa 30 weiteren Erdmännchen teilen. Gruppe überlebenswichtig „Die Gruppe ist für Erdmännchen überlebenswichtig“, sagt Kuratorin Lydia Kolter. „Unsere Gruppe ist aber schon ziemlich groß.“ Erdmännchen haben eine hochkomplexe Sozialstruktur, so Kolter. Nur ein dominantes Pärchen darf sich fortpflanzen. Jedes einzelne Tier habe aber eine wichtige Aufgabe. Mindestens ein Männchen hält aufmerksam Wache, in „Schichtarbeit“ wird sich dabei abgewechselt. Für verschiedene Feinde gibt es verschiedene Warnlaute, die für die Gruppe je eine andere Bedeutung haben. Bei Schlangen gelte es etwa, sich zusammenzurotten, während bei „Greifvogel-Alarm“ das Heil in der Flucht in die Tunnelsysteme gesucht werden muss. Andere Erdmännchen haben die Aufgabe, diese Fluchtbauten instand zu halten und zu erweitern. Darin üben sich auch schon die kleinsten Mitglieder der Gruppe, denn das Verhalten ist angeboren. Erdmännchen sind Publikumslieblinge Die possierlichen Tiere sind Publikumsmagneten. „Sie sind fast immer aktiv, das macht sie für Besucher besonders interessant“, sagt Kolter. „Und sie stellen sich aufrecht auf die Hinterbeine, das hat immer etwas Attraktives für uns Menschen.“ Das niedliche Aussehen sollte aber nicht täuschen: Erdmännchen sind kleine Raubtiere mit entsprechendem Raubtiergebiss. Die Tiere, die zur Familie der Mangusten gehören, erbeuten in freier Wildbahn sogar Skorpione und giftige Schlangen. Mit denen müssen sich die Kölner Erdmännchen nicht anlegen. Weil ihnen hier alles, was sie zum Leben brauchen, zu Pfoten gelegt wird, hatte Alpha-Weibchen Marie im vergangenen Jahr dreimal Nachwuchs, während wilde Artgenossen nur einmal pro Jahr werfen. Ob die noch namenlosen Kleinen in Köln bleiben können, ist noch nicht sicher und abhängig von der dauerhaften Akzeptanz der Gruppe. „Wenn es zu viele werden, stoßen Erdmännchen den Nachwuchs manchmal aus der Gruppe aus“, so Kolter. Bisher sehe es aber gut aus....Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta