"Können wir da 'nen 'Beep' drübermachen?" - Kabarettist schockt Sandra Maischberger

"Trump ist ein so großes Arschloch, da können Sie mit dem Lkw durchfahren": Der Kabarettist Jürgen Becker sorgte bei Sandra Maischberger für denkwürdige Talk-Momente im Ersten.

Zuschauer der WDR-"Mitternachtsspitzen" sind vertraut mit dem wortgewaltigen Humor des Kölner Kabarettisten Jürgen Becker. Sandra Maischberger jedoch wirkte vom rheinischen Temperament ihres Talk-Gasts am Mittwochabend fast etwas überrumpelt. Tatsächlich hatte Becker jedoch auch tief in die Kiste der Kraftausdrücke gegriffen.

Als die Runde auf den geplanten Truppenabzug der Amerikaner in Syrien zu sprechen kam, entfuhr es dem 60-Jährigen: "Also der Trump, der ist ein so großes Arschloch, da können Sie mit dem Lkw durchfahren. Und die Amerikaner mögen ja große Autos."

Während aus dem Publikum Lacher und Applaus aufbrandeten, entglitten der Gastgeberin die Gesichtszüge. "Können wir da 'nen 'Beep' drübermachen?", fragte Sandra Maischerger wohl eher rhetorisch. Das böse "A"-Wort wurde unzensiert gesendet, und das nicht das einzige Mal an diesem Abend.

Als Becker zur Erklärung ausholte, warum Trump die Kurden verrate, bemühte er einen abermals derben Vergleich: "Die Kurden haben uns im Kampf gegen den IS geholfen und werden jetzt so bestraft. Das ist ein bisschen so, als bittet man einen Freund die schwere Waschmaschine in den fünften Stock zu schleppen, oben tritt man ihm in den Arsch und ruft noch hinterher: 'Wenn du unten bist, bring das Klavier auch noch hoch!'" Becker, vollends in Rage: "Ich finde das menschlich und moralisch und politisch einen Riesenfehler von Trump. Wie soll der denn jetzt noch mal irgendwo Verbündete finden!"

Özdemirs Ärger mit türkischen Taxifahrern

Zu Gast im neu konzipierten ARD-Mittwochstalk "maischberger. die woche" waren außer Jürgen Becker noch SPD-Europapolitikerin Katarina Barley, Axel Thill von der Brexit-Partei, Netzaktivistin Katharina Nocun, Journalist Christoph von Marschall und Grünen-Politiker Cem Özdemir.

Özdemir war es auch, der für einen weiteren denkwürdigen Moment der Sendung sorgte. Der Kritiker des türkischen Präsidenten Erdogan berichtete Sandra Maischberger im Zwiegespräch von unliebsamen Erlebnissen mit türkischen Taxifahrern in Berlin. "Einer hat mal kein Trinkgeld genommen mit der Begründung, daran würde das Blut der türkischen Soldaten kleben." Ein anderer habe "während der Fahrt plötzlich Gas gegeben, dann voll auf die Bremse gedrückt, wieder Gas gegeben, auf die Bremse gedrückt - und ich hatte meine Kinder dabei!" Özdemir: "Ich habe bei der Taxifirma angerufen und gesagt: Sorgt dafür, dass es Sanktionen gibt. Und ich hoffe, die machen das!"