US-Wahl: Diese Unternehmer könnten in Trumps Kabinett sitzen

Der ehemalige Präsident Donald Trump hat Berichten zufolge sowohl den Politikberater Stephen Miller, als auch den Hedgefonds-Milliardär John Paulson für sein mögliches Kabinett im Auge. - Copyright: AP Images
Der ehemalige Präsident Donald Trump hat Berichten zufolge sowohl den Politikberater Stephen Miller, als auch den Hedgefonds-Milliardär John Paulson für sein mögliches Kabinett im Auge. - Copyright: AP Images

Die USA wählen ihr neues Staatsoberhaupt. Heute entscheiden US-Amerikanerinnen und -Amerikaner: Kamala Harris oder Donald Trump?

Wie eine Regierung im Fall von Trumps Gewinn aussehen könnte, hat er bereits verraten. Der ehemalige Präsident sagte, dass sein nächstes Kabinett nicht wie sein letztes sein werde. "Ich werde nicht viele dieser Leute zurückholen", sagte Trump dem "Time Magazine" im April. "Ich hatte einige großartige Leute. Ich hatte ein paar schlechte Leute." Er reagierte damit auf die Frage, warum die Mehrheit seines ehemaligen Kabinetts ihn nicht unterstützt hat.

Trump kam als Neuling nach Washington, der noch nie ein politisches Amt bekleidet oder im Militär gedient hatte. Im Jahr 2016 stellte er ein sogenanntes "vergoldetes" Kabinett aus ehemaligen Geschäftsführern, Bankern und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zusammen.

Der ehemalige Präsident sagte "Time", der Vorteil bei der Auswahl eines zweiten Kabinetts sei, dass er jetzt jeden kenne. Was ihm für seine zweite Regierung am meisten am Herzen liegt, ist laut mehreren Berichten vor allem Loyalität.

In einer Erklärung, die Business Insider (BI) vorliegt, sagte der Sprecher der Trump-Kampagne, Steven Cheung: "Präsident Trump hat eine Trump-Vance-Übergangsführungsgruppe angekündigt, um den Prozess der Vorbereitung auf das, was nach der Wahl kommt, einzuleiten. Aber formelle Diskussionen darüber, wer in einer zweiten Trump-Regierung tätig sein wird, sind verfrüht."

Das sind die wichtigsten Persönlichkeiten aus der Wirtschaft, die in Trumps Kabinett auftauchen könnten

Elon Musk

Musk, der bei einer Trump-Kundgebung in Butler auftrat, hat fast zehn Millionen US-Dollar ausgegeben (etwa neun Millionen Euro), um die Republikaner bei den Wahlen zum Repräsentantenhaus  zu unterstützen. - Copyright: Jabin Botsford/The Washington Post via Getty Images
Musk, der bei einer Trump-Kundgebung in Butler auftrat, hat fast zehn Millionen US-Dollar ausgegeben (etwa neun Millionen Euro), um die Republikaner bei den Wahlen zum Repräsentantenhaus zu unterstützen. - Copyright: Jabin Botsford/The Washington Post via Getty Images

Der Milliardär und CEO von Tesla und SpaceX, Elon Musk, ist zu einem der mächtigsten Unterstützer und Spender von Trump geworden. Er könnte einen Posten in Trumps Kabinett erhalten, sollte der ehemalige Präsident wiedergewählt werden.

Trump hat gesagt, dass er in Erwägung ziehen würde, Musks Angebot anzunehmen, eine Abteilung für Regierungseffizienz zu gründen und zu leiten. Sie soll sich auf die Reduzierung von Ausgaben und Regulierungen konzentrieren.

Bei Trumps Kundgebung im Madison Square Garden in New York sagte Musk, dass er zwei Billionen Dollar (1,8 Billionen Euro) aus dem Biden-Harris-Haushalt streichen würde. Details darüber, wie oder was er streichen würde, nannte er nicht. Ein Sprecher von Trump hatte BI zuvor erklärt, dass "Präsident Trump sich dafür einsetzt, dass Herr Musk diese Kommission zur Analyse der Funktionsweise unserer Regierung leitet".

Jeff Yass

Jeff Yass, der Gründer des Handelsunternehmens Susquehanna International Group, ist der reichste Mann im US-Bundesstaat Pennsylvania. Der Milliardär werde als möglicher Kandidat für das Amt des Finanzministers in einer zweiten Trump-Regierung gehandelt, berichtete "Bloomberg" im März.

Laut der Nachrichtenwebsite "Axios" hat Yass hat im Wahlzyklus 2024 über 46 Millionen Dollar (42 Millionen Euro) an konservative Projekte und Pacs gespendet. Pac steht für "Political Action Comittee" – Organisationen, die Spenden für Parteien und Abgeordnete sammeln.

Allerdings teilte der republikanische Megaspender nicht immer Trumps Ansichten. Laut der Tageszeitung "Philadelphia Inquirer" hat Yass privat seine Behauptungen zurückgewiesen, die Wahl 2020 sei gestohlen worden. Yass ist einer der größten Spender des "Club for Growth PAC", einer konservativen Anti-Steuer-Organisation, mit der sich Präsident Trump einst zerstritten, aber inzwischen wieder versöhnt hat.

Trump traf sich im März dieses Jahres mit Yass, dessen Unternehmen einen Anteil von 15 Prozent am Tiktok-Eigentümer ByteDance hält. Der ehemalige Präsident sagt, dass die beiden nicht über Tiktok gesprochen hätten – seine Zustimmung zu einem Verbot der App hat er nach dem Treffen aber abrupt zurückgenommen.

John Paulson

Der Milliardär John Paulson hat den ehemaligen Präsidenten Donald Trump und die ehemalige First Lady Melania Trump zu einer großen Spendengala eingeladen. - Copyright: Alon Skuy/Getty Images
Der Milliardär John Paulson hat den ehemaligen Präsidenten Donald Trump und die ehemalige First Lady Melania Trump zu einer großen Spendengala eingeladen. - Copyright: Alon Skuy/Getty Images

Der ehemalige Hedgefonds-Manager John Paulson war ein Wirtschaftsberater bei Trumps Wahlkampf im Jahr 2016. Der Milliardär hat ein gewisses Unbehagen mit der Rhetorik des ehemaligen Präsidenten zum Ausdruck gebracht, ist ihm aber treu geblieben. Trump habe Paulson ebenfalls als Finanzminister in Betracht gezogen, wie "Bloomberg" im März berichtete.

Paulson sah während der Finanzkrise 2007 den Zusammenbruch des Immobilienmarktes voraus und verdiente mit Leerverkäufen Milliarden. Anfang des Jahres veranstaltete er in seinem Haus in Palm Beach eine Spendengala, bei der über 50 Millionen Dollar (46 Millionen Euro) für Trump und das Republican National Committee gesammelt wurden. Er ist schätzungsweise 3,8 Milliarden Dollar (3,5 Milliarden Euro) schwer.

Zwischen Trump und Paulson könnte es in Bezug auf China zu einer Meinungsverschiedenheit kommen. Wie viele an der Wall Street ist Paulson skeptisch gegenüber einigen China-Feinden in Trumps Umfeld. Sie drängen auf eine Politik, die zu einer Entkopplung der beiden größten Volkswirtschaften der Welt führen könnte. "China ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt", sagte Paulson der "Financial Times" im April. "Wir müssen eine gute wirtschaftliche und politische Beziehung zu ihnen haben."

Im September sagte Paulson "Fox Business", er sei so besorgt über die wirtschaftliche Unsicherheit im Falle eines Wahlsiegs von Kamala Harris, dass er sein Geld aus Aktien abziehen und stattdessen in Gold investieren würde.

Howard Lutnick

Howard Lutnick bei einer Kundgebung von Trump im Madison Square Garden in New York im Oktober. - Copyright: ANGELA WEISS / AFP
Howard Lutnick bei einer Kundgebung von Trump im Madison Square Garden in New York im Oktober. - Copyright: ANGELA WEISS / AFP

Howard Lutnick, der CEO des Finanzdienstleistungsunternehmens Cantor Fitzgerald und Co-Vorsitzender von Trumps Übergangsteam, ist seit Jahren ein enger Verbündeter des ehemaligen Präsidenten. Er hat dazu beigetragen, mehr als 75 Millionen Dollar (69 Millionen Euro) für Trumps Kampagne zu sammeln. Zehn Millionen Dollar (9,2 Millionen Euro) davon habe er selbst gespendet, wie "Politico" berichtet.

In seiner Rolle in Trumps Übergangsteam hat Lutnick mögliche Kandidaten für eine zweite Trump-Administration geprüft. Er nannte keine konkreten Namen, hat aber dem "Philadelphia Inquirer" und der "Financial Times" angedeutet, dass die Loyalität zu Trump einer der wichtigsten Faktoren sein werde.

Personen, die Lutnick nahe stehen, hätten spekuliert, dass der Wall-Street-Finanzier selbst für eine Rolle in Trumps Kabinett infrage kommen könnte, etwa als US-Botschafter in Jerusalem oder sogar als Finanzminister, so "Bloomberg".

Lutnick war in der TV-Serie „The Apprentice“ (2004-2017) zu sehen. In der Reality-TV-Show konkurrieren die Kandidaten um eine Stelle als Lehrling von Donald Trump.

Scott Bessent

Der Milliardär Scott Bessent sagte, dass er darauf wette, dass der Aktienmarkt noch weiter in die Höhe schießen werde, wenn Trump im November gewinnt. - Copyright:  Drew Angerer/Getty
Der Milliardär Scott Bessent sagte, dass er darauf wette, dass der Aktienmarkt noch weiter in die Höhe schießen werde, wenn Trump im November gewinnt. - Copyright: Drew Angerer/Getty

Der Gründer der Key Square Group, Scott Bessent, wird laut "Wall Street Journal" ("WSJ") ebenfalls als möglicher Kandidat für das Amt des Finanzministers unter Trump gehandelt.

Von allen potenziellen Kabinettsmitgliedern Trumps hat Bessent vielleicht den ungewöhnlichsten Lebenslauf. Er war Spitzenfunktionär bei Soros Fund Management, einem 30 Milliarden Dollar (27,6 Milliarden Euro) schweren Unternehmen, das von George Soros gegründet wurde, den Trump häufig kritisierte.

Bessent finanzierte ein konservatives Verlagshaus, All Seasons Press, das er 2024 verkaufte. Einen Monat später schrieb er in einer Key-Square-Notiz, dass er auf eine "Trump-Rallye" wette. Er gehe davon aus, dass die Aktienkurse im Falle eines Sieges des ehemaligen Präsidenten steigen werden. Trump bezeichnete ihn kürzlich als "einen der brillantesten Männer an der Wall Street" und "von allen respektiert", so das "WSJ".

Doug Burgum

Donald Trump hat angedeutet, dass der Gouverneur von North Dakota, Doug Burgum, in seiner nächsten Regierung mitarbeiten würde. - Copyright: Chip Somodevilla/Getty Images
Donald Trump hat angedeutet, dass der Gouverneur von North Dakota, Doug Burgum, in seiner nächsten Regierung mitarbeiten würde. - Copyright: Chip Somodevilla/Getty Images

Doug Burgum ist Gouverneur des US-Bundesstaats North Dakota und ein Geschäftsmann, der sich in einen Politiker verwandelte. Er war der Topkandidat für Trumps Stellvertreteramt, bevor dieser JD Vance auswählte.

Sollte Trump im November gewinnen, könnte Burgum aber immer noch einen Platz in seinem Kabinett bekommen. Der Gouverneur erzählte Kaitlan Collins von "CNN" im Juli, wie Trump ihn angerufen habe, um ihm mitzuteilen, dass er nicht als Vizepräsidentschaftskandidat ausgewählt wurde. Während dieses Anrufs habe Trump ihn als „Mr. Secretary“ bezeichnet, was offenbar darauf hindeutete, dass Burgum für den Posten des Außenministers im Rennen sein könnte.

Der ehemalige Vorstandsvorsitzende eines Softwareunternehmens hat nicht bestätigt, ob er eine Rolle in einer zweiten Trump-Regierung annehmen würde. Er bekräftigte stattdessen, dass er sich darauf konzentriere, seine letzten Tage als Gouverneur zu absolvieren und sicherzustellen, dass Trump im November gewinnt.

Burgum steht in Trumps Gunst, seit er ihn vor den Vorwahlen in Iowa unterstützte. Er war häufig einer der wichtigsten Trump-Vertreter im Fernsehen.

Dieser Artikel wurde von Jonas Metzner aus dem Englischen übersetzt und bearbeitet. Den Originalartikel könnt ihr hier lesen.