Kühne-Kritik: Lasogga nicht im Kader - Mutter teilt aus

Investor Klaus-Michael Kühne (l.) hat eine klare Meinung zu HSV-Stürmer Pierre-Michel Lasogga

Die Kritik des Investors zeigt Wirkung: Pierre-Michel Lasogga steht beim Bundesliga-Auftakt des Hamburger SV gegen den FC Augsburg (ab 15.30 Uhr im LIVETICKER) nicht im Kader.

Laut Sky-Informationen beorderte Trainer Markus Gisdol 19 Spieler ins Mannschaftshotel - Stürmer Lasogga zählt nicht dazu.

Der 25-Jährige war zuvor scharf von Investor Klaus-Michael Kühne angegangen worden. "Der HSV ist ein Phänomen, weil die Luschen immer hier hängen bleiben", sagte Kühne dem Spiegel

Ein gutes Beispiel sei "Lasogga, ich weiß gar nicht, ob ich an ihm beteiligt war: Musste der nach einer halben guten Saison mit einem Fünfjahresvertrag und einem Jahresgehalt von über drei Millionen Euro ausgestattet werden? Das war Harakiri, der Flop des Jahrhunderts".

Kritik, die Lasoggas Mutter und Beraterin Kerstin Lasogga nicht einfach so im Raum stehen lassen will: Bei Sky schimpfte sie: "Ich bin schon etwas überrascht über diese Aussagen. Das ist eine Unart, die sich eingeschlichen hat. Darunter leiden Verein und Fans."

Mutter Lasogga weiter: "Wer ein Welt-Unternehmen führen kann, hat noch längst keine Ahnung von Fußball. Ständig kritisiert der Investor Trainer, Manager und einzelne Spieler - und das ohne jegliche Kenntnis der Lage. Nicht umsonst gibt es den Satz: Schuster bleib bei Deinen Leisten."

Lasogga schlug bei HSV nicht ein

Pierre-Michel Lasogga war im September 2013 zunächst auf Leihbasis von Hertha BSC zum HSV gewechselt, schoss 13 Tore in 20 Spielen, verhinderte in der Relegation auch den Abstieg. Die damalige HSV-Führung unter Präsident Carl-Edgar Jarchow und Manager Oliver Kreuzer verpflichtete Lasogga dann fest.

An seine Debütsaison konnte Lasogga - der nun vor dem Verkauf steht - nie anknüpfen: In den vergangenen drei Saisons kam er auf nur 13 weitere Tore in 76 Partien.

Dass Kühne von Kreuzer nicht viel hält, ist bekannt: Er nannte ihn einst einen "Drittligamanager", der der Aufgabe beim HSV "nicht gewachsen" sei.

Kreuzer antwortete nach seiner späteren Entlassung bei SPORT1: "Dass Herr Kühne sehr speziell ist, um es mal vorsichtig auszudrücken, ist nicht nur mir bekannt."

Kühne: "Ich war bisher zu unkritisch"

Von der aktuellen Vereinsführung um Heribert Bruchhagen und Jens Todt ist Kühne auch nicht recht überzeugt. "Der neue Vorstandsvorsitzende, Herr Bruchhagen, ist 68, ein erfahrener Mann mit Ruhe, der Sportdirektor Todt gibt sich Mühe, hat aber nicht viel Erfahrung. Was fehlt, ist ein Schuss Genialität", sagte er.

In Zukunft erwägt Kühne, vorsichtiger mit Investitionen in seinen Lieblingsklub zu sein. "Ich bin etwas frustriert und werde wesentlich zurückhaltender sein als bisher. Ich war einfach zu unkritisch", sagte der 80-Jährige und ließ weitere Finanzspritzen offen: "Man soll nie nie sagen. Ich halte eine neue Motivation für nicht ausgeschlossen und bin nicht dogmatisch."

Bei der Suche nach einem weiteren Außenverteidiger für die neue Saison lehnte der in der Schweiz lebende Milliardär bereits eine finanzielle Unterstützung ab. "Da habe ich mich verweigert", sagte der Unternehmer. Zuletzt soll hinter den Kulissen über einen Wechsel von Augsburgs Konstantinos Stafylidis an die Elbe verhandelt worden sein.