Kabarett: Jürgen Becker über die Kulturgeschichte der Fortpflanzung

Der Kabarettist nahm im Bürgerzentrum Ehrenfeld sein Publikum auf eine Reise.

Ehrenfeld. Heimatkunde, Religion, Kunstgeschichte – die Themen für die Kabarettprogramme von Jürgen Becker sind komplex und vielschichtig. Und wer Becker kennt, weiß, wie tief und lustvoll er sich damit beschäftigen kann. Bei seinem neuen Programm „Volksbegehren – Zu mir oder zu Dir?“ ist das nicht anders. Um Sex geht es – auch. Aber es wäre zu kurz gegriffen, den mit reichlich Rubens- und Michelangelo-Bildern unterlegten Vortrag darauf zu reduzieren. Jürgen Becker nahm sein Publikum im Bürgerzentrum Ehrenfeld mit auf einen furiosen Ritt durch die Kulturgeschichte der Fortpflanzung. Die beginnt beim Urknall, der vermutlich auch nichts anderes als eine Art Orgasmus gewesen sein muss. Das Liebesleben der Einzeller und Wasserflöhe ist noch rasch abgehandelt. Auch bei der gemeinen Blattlaus könne von nennenswertem Paarungsverhalten noch keine Rede sein. Dank Parthenogenese, also Jungfernzeugung, vermehrten sich die Weibchen ganz ohne Lausbuben. „Die spielen derweil Karten und freuen sich über ein gutes Blatt“, witzelte Becker. Das im Laufe des Abends immer pikanter werdende Thema würzte der 56-Jährige mit allerlei Statistiken und Berichten über zoologische Experimente zum Balzverhalten. Ein eher unscheinbares Lerchenmännchen habe man mit bunten Federn auf dem Kopf ausgestattet mit der Folge, dass sich Weibchen dafür viel stärker zu interessieren schienen. „Funktioniert im Karneval mit dem Dreigestirn übrigens genauso“, sagte Becker und begab sich genüsslich weiter kalauernd auf Ausflüge in Philosophie und Psychologie. Am Ende jedoch schien fast Schluss mit lustig zu sein, als er kein gutes Haar an der leibfeindlichen Sexualmoral in so ziemlich jeder Religion ließ....Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta