Cascara: Kaffee, aber als Tee
Gehören Sie auch zu den Leuten, denen Kaffee einfach nicht stark genug sein kann? Wollen Sie mal was Neues probieren? Wie wäre es mit diesem Kirsch-Tee?
Die weltweit am häufigsten angebaute Kaffeepflanzen-Art, Coffea Arabica, stammt aus dem äthiopischen Hochland und Grundstoff für den Lieblingskaffee aller Filterkaffee-Trinker*innen. Aber gehören Sie auch zu denjenigen, denen Filterkaffee höchstens ein müdes Gähnen entlockt? Dann sollten Sie mal einen neuen Tee namens Cascara probieren. Er darf seit 2022 auch in der EU als neuartiges Lebensmittel vertrieben werden. Ein Glas enthält achtmal soviel Koffein wie die normale Tasse Filterkaffee – und ist im Prinzip auch Kaffee, genauer gesagt Kaffeekirschen.
Der gemeinsame Ursprung: Die Kaffeekirsche
Botanisch betrachtet ist Kaffee (Pflanze):ein Strauch aus der Familie Rubiaceae mit kirschähnlichen Früchten, von denen wir ausschließlich die Kerne nutzen und den Rest links liegenlassen. Also, in Deutschland. Seine Ursprünge hatte Kaffee tatsächlich als Tee-Aufguss.
Der Legende nach entdeckten Hirten im Königreich Kaffa (das auf dem Gebiet des heutigen Äthiopien lag) ungefähr im 9. Jahrhundert unserer Zeitrechnung die Wirkung der Kaffeekirschen, als ihre Ziegen davon fraßen und danach noch stundenlang komplett aufgedreht herumsprangen, statt zu schlafen. Die Idee, sich daraus einen aufmunternden Tee zu brauen, lag nahe.
Kaffee: Ein Gewächs erobert die Welt
Das war auf dem afrikanischen Kontintent dann auch lange Zeit die bevorzugte Zubereitungsart der Kaffee-Kirsche, ehe jemand darauf kam, die Kirschkerne aka die Bohnen zu rösten. Sklavenhändler brachten die Kaffee-Kirsche im 14. Jahrhundert mit auf die arabische Halbinsel. Im Jemen, einem der ersten Kaffeeanbaugebiete außerhalb des afrikanischen Kontinents, gibt es eine Teezubereitung namens Qishr (14,99 Euro bei Amazon). Sie wird mit Kaffeeschalen, Zimt, Ingwer und Kardamom aufgebrüht und mit Milch und Zucker serviert.
Die Araber stiegen dann irgendwann auf die uns vertrautere Variante mit den gerösteten Bohnen um, und diese eroberten im Schlepptau der Osmanen auch Europa. Also, die Kaffeebohnen, nicht die Osmanen. Die hatten weniger Glück und scheiterten am 12. September 1682 endgültig daran, Wien zu erobern. Sie ließen uns aber Kaffeehäuser, Kipferl und Croissants da. Danke, Osmanen.
Nachdem die Europäer auf den Geschmack von Kaffee gekommen waren, eroberte die Kaffeepflanze allmählich alle übrigen Kontinente und wird mittlerweile auf fast allen Kontinenten angebaut, auch in Südamerika, wo eben mehr als nur Kaffee getrunken wird. Nämlich coffeetea oder sultana té oder eben Cascara.
Statt Kaffee: Probieren Sie mal Cascara
Der Grundstoff für Cascara ist das als Cascara, Sultana oder Pulpe bezeichnete, getrocknete Fruchtfleisch der Kaffee-Kirsche, das vor allem in Südamerika gerne als Frühstücks-Tee getrunken wird. In Bolivien und Panama wird Cascara mit Honig gesüßt und mit Ingwer gewürzt, es gibt aber auch leckere Likörchen aus diesem Ausgangsstoff.
Der Vorteil von Cascara, das seit 2022 auch in der EU als eigenes Lebensmittel gehandelt werden darf, ist, dass auch Teile der Kaffee-Kirsche genutzt werden können, die üblicherweise auf dem Müll landen würden. Das schont Ressourcen und eröffnet den Kaffeebauern weltweit neue Einnahmequellen. Also lassen Sie sich zu Kipferl oder Croissants auch gerne mal eine Tasse Cascara schmecken!
Für eine Kanne Cascara brauchen Sie 500 ml kochendes Wasser und - je nach Vorliebe - 15 (laut SWR) oder sogar 30 Gramm Cascara.
Aufgießen, vier Minuten ziehen lassen, genießen!
Das Wichtigste im Überblick -CoffeePearls Cascara-Mischung
Kaffee mal anders, nämlich als Kaffeekirschen-Tee.
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Geschmacksrichtung: Herbal
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