Waldbrände in Kalifornien: Feuerwehr empört über Trump-Kritik

Donald Trump ließ sich über die kalifornische Verwaltung aus – sehr zum Missfallen der Feuerwehr. (Bild: AP Photo/Evan Vucci)
Donald Trump ließ sich über die kalifornische Verwaltung aus – sehr zum Missfallen der Feuerwehr. (Bild: AP Photo/Evan Vucci)

Anlässlich der verheerenden Waldbrände in Kalifornien erhebt Donald Trump via Twitter schwere Vorwürfe gegenüber der kalifornischen Forstverwaltung. Die lokale Feuerwehr und viele US-Bürger wollen die Behauptungen des Präsidenten nicht unkommentiert stehen lassen.

Die schlimmsten Waldbrände in der kalifornischen Geschichte erschüttert zurzeit den US-amerikanischen Bundesstaat. Laut Angaben der lokalen Behörden stieg die Zahl der Toten Sonntagnacht auf 31, hunderte Menschen werden vermisst. Die Stadt Paradise ist von durch die Feuersbrunst nahezu zerstört worden

US-Präsident Donald Trump sieht die Schuld bei der US-amerikanischen Forstverwaltung – und übt in einem Tweet massive Kritik. Die Katastrophe, so Trump, sei einzig auf die schlechte Arbeit der Verwaltung zurückzuführen.

“Es gibt keinen Grund für diese massiven, tödlichen und teuren Waldbrände in Kalifornien, außer den, dass die Forstverwaltung armselig arbeitet. Sie bekommen jedes Jahr Milliarden an Dollar. So viele mussten ihr Leben lassen, nur wegen dieser miserablen Verwaltung. Findet jetzt eine Lösung, oder es gibt keine weiteren Zahlungen!”

Später legte der US-Präsident in einem weiteren Tweet nach:

“Mit einem soliden Forstmanagement können wir die andauernden verheerenden Waldbrände stoppen. Seid smart!”

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Ganze Landstriche wurden von den Bränden bereits verschlungen. (Bild: AP Photo/Noah Berger)

Trumps Worte sorgen besonders bei der kalifornischen Feuerwehr für Empörung. “Seine Kommentare sind rücksichtslos und beleidigend gegenüber den betroffenen Feuerwehrleuten”, zitierte “CNN” den Präsidenten der internationalen Vereinigung der Feuerwehrleute, Harold Schaitberger. Brian K. Rice, Präsident der kalifornischen Berufsfeuerwehr, erklärte: “Die Botschaft des Präsidenten, in der er Kalifornien attackiert und damit droht, den Opfern der großflächigen Brände die Hilfe zu streichen, basiert auf Fehlinformationen, kommt zum falschen Zeitpunkt und ist herabwürdigend für die Leidtragenden – und auch für die Männer und Frauen an vorderster Front.”

Auch auf Twitter gerät Trump aufgrund seiner Äußerungen ins virtuelle Fadenkreuz. “Die föderale Forstverwaltung wurde von den Förderungskürzungen ihrer Administration ausgehungert”, kommentiert eine Person Trumps Tweet – und sieht die Verantwortlichkeit klar beim US-Präsidenten:

“Es ist Ihre Schuld, aber wie immer schieben Sie die Schuld auf die Opfer, um Ihr Versagen zu verdecken.”

Ihnen ist bewusst, dass über 80 Prozent der Wälder in Kalifornien auf föderalem Land liegen, Sie damit für deren Verwaltung verantwortlich sind und dass UNSERE Feuerwehrleute im Moment Ihr schlechtes Management bekämpfen?

Auch der Ton sowie Zeitpunkt von Trumps Kritik werden kritisiert:

“Wie herzlos, zu einem Zeitpunkt, an dem Menschen trauern. Bitte gehen Sie in die Präsidentenschule und lernen Sie dort, wie man das richtig macht.”

Viele Nutzer des Kurznachrichtendienstes kritisieren außerdem, dass Trump den Klimawandel leugnet:

“Das wahre Fehlmanagement ist, dass Ihre Administration den Klimawandel leugnet und den Prozess, der ihn aufhalten soll, rückgängig gemacht hat, was zu weiteren und extremeren Bränden führt. Zudem ist Ihr fehlendes Mitgefühl gegenüber den Opfern erstaunlich und beängstigend.”

“Es ist ja nicht so, als würde der Klimawandel existieren. Deswegen muss es an armseligem Forstmanagement liegen.”

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