Kalou mit irrer Elfer-Show! Aber Hertha tritt auf der Stelle

Kurios: Herthas Salomon Kalou (r.), hier gegen Freiburgs Marco Terrazzino, verschoss erst einen Strafstoß - und verwandelte dann einen zweiten

Salomon Kalou avancierte mit einer irren Elfmeter-Show zwar zum herausragenden Akteur - doch Hertha BSC schlittert endgültig in die Ergebniskrise und kommt nicht vom Fleck.

Die Berliner kamen am neunten Spieltag der Bundesliga in einer Partie mit gleich drei Strafstößen nicht über ein 1:1 (0:0) beim SC Freiburg hinaus. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)

Damit wartet die Hertha, die sich am Donnerstag in der Europa League beim ukrainischen Außenseiter Sorja Lugansk (1:2) blamiert hatte, seit sechs Pflichtspielen auf einen Sieg. (Die Tabelle der Bundesliga)

Janik Haberer traf per Foulelfmeter (52.) für die Freiburger (acht Punkte), die seit neun Heimspielen ungeschlagen sind. Dagegen haben die Berliner (zehn Zahler) immer noch keinen Auswärtssieg in der laufenden Saison geholt.

Das lag vor allem an Kalou, der einen Foulelfmeter über das Tor schoss (77.). Kurz darauf machte es der Ivorer vom Punkt dann aber besser (81.) - der Strafstoß wurde nach Videobeweis gegeben. (Spielplan und Ergebnisse der Bundesliga)

Hertha beginnt stürmisch

"Beim ersten Mal habe ich zu fest geschossen, beim zweiten aus dem Fehler gelernt und den Treffer gemacht", sagte der 32-Jährige: "Ich hatte keine Angst, weil ich es besser machen wollte."

"Natürlich bin ich zufrieden, die Mannschaft hat gute Bereitschaft gezeigt", sagte Hertha-Trainer Pal Dardai bei Sky: "Zum Schluss war es ein Geben und Nehmen, beide Teams hätten gewinnen können. Jetzt müssen wir zuhause nachlegen."

Vor 23.800 Zuschauern im Schwarzwaldstadion hätten die Gäste bereits in der vierten Minute in Führung gehen können. Kapitän Vedad Ibisevic und Kalou vergaben innerhalb weniger Sekunden zwei gute Möglichkeiten.

Auf der Gegenseite war es Marco Terrazino, der mit einem Distanzschuss für Gefahr sorgte (11.). In dieser Phase hatten die Freiburger mehr Ballbesitz. Die Berliner setzten auf eine stabile Defensive und schnelle Gegenstöße.

Freiburgs Haberer vergibt Führung

Beide Konzepte gingen zunächst nicht auf, das Spiel war Mitte der ersten Hälfte ein ziemlicher Langweiler. In den Strafräumen passierte so gut wie nichts, die Abwehrreihen hatten alles im Griff.

Drei Tage vor ihren Partien im DFB-Pokal (Hertha gegen den 1. FC Köln, Freiburg gegen Dynamo Dresden) boten beide Mannschaften über lange Zeit nur Magerkost.

Das änderte sich erst gegen Ende der ersten Hälfte. Nach starker Vorarbeit Terrazinos hatte Haberer die große Möglichkeit zur SC-Führung, der Berliner Karim Rekik rettete in höchster Not (34.).

Nur wenige Sekunden später hätte der Freiburger Außenverteidiger Christian Günter fast aus der Distanz getroffen (35.). Kurz vor der Pause vergab Pascal Stenzel - erneut nach Vorarbeit Terrazinos (45.).

Herthas Trainer Pal Dardai reagierte auf die durchwachsene Vorstellung seiner Mannschaft und brachte zu Beginn der zweiten Halbzeit Davie Selke für Ibisevic.

Die Maßnahme brachte erst einmal nicht den gewünschten Erfolg - im Gegenteil.

Kalou bügelt Fehlschuss wieder aus

Nach einem Foul von Niklas Stark an Günter zeigte Schiedsrichter Guido Winkmann (Kerken) auf den Elfmeterpunkt. Video-Assistent Felix Brych (München) bestätigte die Entscheidung. Haberer verwandelte souverän.

In der 69. Minute hätte Haberer fast für die Vorentscheidung gesorgt. Der Offensivspieler war nach einem Patzer des Berliner Torwarts Rune Jarstein zur Stelle, Jarstein machte seinen Fehler mit einer starken Parade aber umgehend wieder gut.

Danach hatte der SC weitere gute Möglichkeiten auf den zweiten Treffer. In den Minuten danach ging es hoch her. Kurz vor Schluss traf Freiburgs Kapitän Julian Schuster per Freistoß die Latte (90.).