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Kamala Harris auf der "Vogue": Dieses Cover sorgt für Wirbel

Ende Januar wird Kamala Harris als erste Frau und die erste Nicht-Weiße in das Amt des US-Vizepräsidenten eingeführt. Passend dazu macht die Zeitschrift “Vogue” sie in ihrer Februar-Ausgabe zu ihrem Cover-Star. Das Foto auf dem Cover wirft allerdings Diskussionen auf.

UNITED STATES - NOVEMBER 05: Sen. Kamala Harris, D-Calif., and Rick Scott, R-Fla., attend the Senate Homeland Security and Governmental Affairs Committee hearing titled Threats to the Homeland, in Hart Building on Tuesday, November 5, 2019. David J. Glawe, under secretary at the Department of Homeland Security, FBI Director Christopher Wray, and Russell Travers, acting director of the National Counterterrorism Center, testified. (Photo By Tom Williams/CQ-Roll Call, Inc via Getty Images)
Wird das neue "Vogue"-Coer Kamala Harris gerecht? Twitter hat dazu eine (fast) eindeutige Meinung (Symbolbild: Tom Williams/CQ-Roll Call, Inc via Getty Images)

Am Sonntag machte ein geleaktes Cover bereits auf Twitter die Runde und sorgte sofort für Stirnrunzeln. Dieses schlecht ausgeleuchtete Foto mit lieblos angerichtetem Hintergrund und fadem, braunen Anzug sollte die bahnbrechende Politikerin feiern? So lautete die Kritik vieler Twitter-User. Einige zweifelten sogar an, dass es sich um das echte Cover handeln würde, doch kurze Zeit später bestätigte “Vogue” es in einem eigenen Tweet und fügte noch ein alternatives Bild bei, das nun ebenfalls hitzig diskutiert wird.

Dem Nachrichtensender CNN zufolge handelt es sich bei dem zweiten, auf dem Kamala Harris einen hellblauen Anzug trägt und vor gelbem, aber ähnlich inszeniertem Hintergrund steht, um das Cover der digitalen Ausgabe. Einer Quelle zufolge hatte Harris’ Team erwartet, dass dieses Foto auf der Zeitschrift erscheinen würde, allerdings sei das erste bereits im Dezember in Druck gegangen.

Auch der Journalist Yashar Ali bestätigt diese Information und bezieht sich ebenso wie CNN auf eine interne Quelle. Dieses Detail löst Ärger aus, da es normalerweise üblich ist, dass sich das Redaktionsteam der “Vogue” mit dem Team des Cover-Models auf Look, Ton und Outfit abstimmt.

Twitter hasst das Cover aus ganz anderen Gründen

CNN gegenüber äußerte sich “Vogue” zwar nicht zu den angeblichen Differenzen mit dem Team der designierten Vizepräsidentin, teilte jedoch in einer E-Mail mit, dass man innerhalb der Redaktion finde, dass “das informellere Foto den authentischen, zugänglichen Charakter von Harris einfängt, das wir als eines der Merkmale der Biden/Harris-Regierung sehen”.

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Twitter sieht das anders. Auf Social Media wurde das Cover heftig kritisiert. “Ausgewaschen” nannten User es, “inakzeptabel” und “respektlos”. Die “Washington Post”-Autorin Robin Givhan schrieb: “Das Cover erwies Kamala Harris nicht den nötigen Respekt. Es war zu vertraulich. Es ist ein Cover-Foto, das Harris quasi beim Vornamen nennt, ohne dazu aufgefordert worden zu sein.”

Besonders oft zitierter Kritikpunkt ist die “dürftige” und “unsachgemäße” Beleuchtung. Dass die Schwarze Harris nicht passend ausgeleuchtet wurde, stehe in den Augen vieler für reichlichen Nachholbedarf in Sachen Vielfalt, der sich die “Vogue” nach eigener Aussage mittlerweile verschreibt. “Was für ein Patzer”, schrieb der Journalist Wajahat Ali. “Anna Wintour hat wohl wirklich keine schwarzen Freunde oder Kollegen.”

Nicht jeder sieht das Foto indes derart kritisch. Autor Paul Rudnick twitterte: “Die Leute hier beschweren sich über das Foto, das für das Vogue-Cover ausgewählt wurde, aber hier ist das Wichtige: Sie sieht toll aus, sie wird geehrt, und das Cover macht Trump und Melanie stinkwütend. Kamala steht für alles, was Trump hasst: eine starke nicht-weiße Frau, die ihn mit seinem Fanatismus konfrontiert.”

Ist es also der Gedanke, der zählt, oder sollte eine derartige Ehre auch in Perfektion inszeniert werden? Auf Twitter scheiden sich wie so oft die Geister, doch Kamala Harris deutete selbst bei ihrer ersten Rede nach der Präsidentschaftswahl an, dass der Weg längst nicht zu Ende gegangen sei: “Ich mag zwar die erste Frau in diesem Amt sein”, sagte sie. “Aber ich werde nicht die letzte sein.”

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