Kamen die Waffen der Attentäter von Paris aus Deutschland?

Rettungskräfte nach den Anschlägen von Paris: Kamen die Waffen der Terroristen aus Deutschland?

Einem Bericht von "Bild" zufolge wurden bei den Anschlägen von Paris, bei denen 130 Menschen ums Leben kamen, auch Waffen aus Deutschland verwendet. Die Gewehre sollen über einen deutschen Waffenhändler im Internet beschafft worden sein – das will die Boulevardzeitung unter Berufung auf Unterlagen der Staatsanwaltschaft und deutsche Ermittlungsbehörden herausgefunden haben. Zu den Waffen, die die Attentäter in Paris benutzten, gehörten demnach zwei Sturmgewehre vom Typ AK 47 aus chinesischer Produktion und zwei Sturmgewehre vom Typ Zastava M70 aus jugoslawischer Produktion.

Die Terroristen sollen die Gewehre über das Internet bei einem Waffenhändler aus Deutschland bestellt haben. Am 7. November seien die Waffen an Käufer von mutmaßlich arabischer Herkunft gegangen – das war eine knappe Woche vor den Anschlägen von Paris.

Laut "Bild" ermittelt die Staatsanwaltschaft Stuttgart, die auch den Generalbundesanwalt (GBA) eingeschaltet hat, gegen einen 34-jährigen Mann aus Baden-Württemberg, der unter Verdacht steht, die Sturmgewehre an die Terroristen verkauft zu haben. Zwischen dem 14. August und dem 18. November 2015 soll der Beschuldigte in insgesamt acht Fälle von illegalem Waffenhandel verwickelt gewesen sein. Die Verkäufe liefen über das verschlüsselte "Darknet".

Dem "Bild"-Bericht zufolge wurde der Waffenhändler am Montag verhaftet – die mögliche Verbindung zu den Attentätern von Paris wurde den Beamten jedoch erst klar, als sie das Handy des Verdächtigen auswerteten. Wie aus seiner Email-Korrespondenz ersichtlich sein soll, verkaufte der Waffenhändler die Sturmgewehre offenbar an einen Araber in Paris. Laut "Bild" haben französische Ermittler geschlussfolgert, dass die Waffen bei den Anschlägen vom 13. November Verwendung fanden. Jetzt soll die Staatsanwaltschaft wegen Verdachts der Unterstützung einer ausländischen Terror-Vereinigung gegen den Händler ermitteln.