Kampagne gegen Sauforgien scharf kritisiert

Twitter: @YorkRegionGovt

Eine Kampagne, die eigentlich gegen einen übermäßigen Konsum von Alkohol appellieren sollte, hat an der York Universität in Toronto für einen regelrechten Sturm der Entrüstung gesorgt. Der Grund: Viele sind der Ansicht, die Kampagne weise Opfern von sexuellen Angriffen eine Schuld zu.

Das Poster der Kampagne, das unter anderem in den Waschräumen der Universität und einer Bar in der Region aufgehangen wurde, zeigt eine junge Frau, die schockiert auf ihr Smartphone schaut. Dazu ist ein Instagram-Foto zu sehen, auf denen sich Frauen offensichtlich betrinken. "Halte nicht nur dein Getränk im Auge, sondern auch, wie viel du trinkst", steht auf der Vorderseite. Zudem gibt es die Empfehlung: "Versuch nicht, mit den Jungs mitzuhalten."

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Viele Twitter-User fassten es so auf, als habe man Opfern sexueller Gewalt die Schuld an ihrem Leid geben wollen. So schreibt ein User, das Poster sei "lächerlich" und greife Frauen an. Eine andere Nutzerin kommentierte: "Wer hat diese Kampagne genehmigt? Ihr bezahlt für Anzeigen, die junge Frauen anprangern und Opfern Schuld zuweisen."


Die Verantwortlichen der Kampagne reagierten daraufhin in einem Statement auf die Kritik und entschuldigten sich bei allen, die sich angegriffen fühlten. Sie betonten, dass man auf die Gefahren des übermäßigen Alkoholkonsums aufmerksam machen wollte und darauf, dass Frauen auf ihren Drink aufpassen sollen, damit keiner heimlich etwas hineingeben kann. Die Poster würden abgehangen.

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