Kampf gegen feindliche Übernahme - Commerzbank-Chef Knof muss gehen, Bettina Orlopp rückt an die Spitze
Die Commerzbank tauscht im Zuge der möglichen Übernahme durch Unicredit früher als geplant ihren Vorstandschef aus. Bettina Orlopp ersetzt Manfred Knof „zeitnah“.
Die Commerzbank hat eine neue Vorstandschefin bestimmt. Laut einem Bericht der „Wirtschaftswoche“ beschloss der Aufsichtsrat, die bisherige Finanzvorständin Bettina Orlopp zur neuen Vorstandsvorsitzenden zu ernennen. Sie soll Manfred Knof „zeitnah“ ablösen, wie es von seiten der Großbank hieß. Firmenkundenvorstand Michael Kotzbauer wird neuer Vize-Chef der Bank. Den genauen Zeitpunkt des Wechsels nannte Deutschlands zweitgrößte Privatbank nicht.
Bettina Orlopp kam von McKinsey zur Commerzbank
Orlopp ist seit 2014 bei der Commerzbank und gehört seit 2017 dem Vorstand an. Vorher war sie Partnerin bei McKinsey. Die „Wirtschaftswoche“ betonte, dass Orlopp schon lange als Nachfolgerin von Knof gehandelt wurde.
Unicredit greift nach Commerzbank
Hintergrund des Wechsels ist die drohende Übernahme der Commerzbank##chartIcon durch die italienische Großbank Unicredit. Diese hatte kürzlich ihren Anteil an der Commerzbank auf 21 Prozent erhöht und beantragte die Erlaubnis, ihn auf bis zu 29,9 Prozent aufzustocken. Laut dem Bericht hatte der Commerzbank-Großinvestor Deka auf eine schnelle Klärung der Vorstandsfrage gedrängt.
Unicredit an Börse viel mehr wert als Commerzbank
Der aktuelle Börsenwert der Commerzbank liegt bei 18,3 Milliarden Euro. Das Geldhaus ist die Nummer zwei am inländischen Markt. Die Unicredit mit Sitz in Mailand kommt auf eine Börsenbewertung von 60,6 Milliarden Euro.
Die Commerzbank hatte im August insgesamt 41.360 Mitarbeiter, die Unicredit beschäftigte Ende 2023 weltweit rund 70.750 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist vor allem in seinem Heimatmarkt sowie in Mittel- und Osteuropa aktiv.