Kampf gegen IS: Irak lehnt neuen US-Truppeneinsatz ab

Iraks Ministerpräsident Haider al-Abadi lehnt neue US-Truppen ab.

Nicht nur in Syrien, sondern auch den Irak könnten bald internationale Truppen Einzug halten. US-Verteidigungsminister Ashton Carter hatte vor Kurzem mehr Unterstützung von der internationalen Gemeinschaft im Kampf gegen die Terrororganisation IS eingefordert. Vor dem US-Kongress kündigte er außerdem an, Elitesoldaten in den Irak zu schicken. Konkret sprach er laut "Spiegel online" von "mehr als 50 Mann", die auch im benachbarten Syrien eingesetzt werden könnten. Carters Vorstoß war allerdings scheinbar nicht mit den Verantwortlichen im Irak abgesprochen worden. "Wir brauchen keine ausländischen Kampftruppen auf irakischem Boden", ließ Iraks Ministerpräsident Haider al-Abadi verlauten.

Eine zweite Mitteilung al-Abadis, die unter anderem von "Al Jazeera" verbreitet wurde, besagt, dass jeder Militäreinsatz und jede Stationierung von ausländischen Truppen im Irak, "ob Spezialkräfte oder sonstige", die Zustimmung der Regierung bedürfe und mit ihr abgesprochen worden sein müsse. Einige schiitische Gruppen erklärten außerdem, sie würden etwaige US-Truppen angreifen. "Wir haben früher gegen sie gekämpft und wir sind bereit, den Kampf wieder aufzunehmen", heißt es von deren Seite.

Die US-Truppen wurden nach ihrem Krieg gegen den damaligen irakischen Machthaber Saddam Hussein größtenteils 2011 aus dem Irak abgezogen, doch noch immer sind mehrere tausend US-Soldaten im Irak stationiert. Einen erneuten Einmarsch von Bodentruppen lehnen die USA bislang ab. Die geplanten Spezialkräfte sollten irakische und kurdische Kämpfer bei Razzien, Geiselbefreiungen und Spionage-Tätigkeiten unterstützen, um den Druck auf den IS zu erhöhen.