Kampf um Nachschubroute - Russen verlieren bei Pokrowsk 3000 Soldaten in zwei Wochen

Ukrainischer Soldat der 38. Brigade wartet auf Befehle in Richtung Pokrowsk, Ukraine, 9. Dezember 2024.<span class="copyright">picture alliance / Anadolu | Diego Herrera Carcedo</span>
Ukrainischer Soldat der 38. Brigade wartet auf Befehle in Richtung Pokrowsk, Ukraine, 9. Dezember 2024.picture alliance / Anadolu | Diego Herrera Carcedo

Russische Truppen nehmen zwei ukrainische Positionen ein. Die Verteidiger kämpfen verzweifelt um jeden Meter.

In den vergangenen Tagen haben russische Truppen südlich von Pokrowsk einige Fortschritte gemacht. Insbesondere entlang der E50-Autobahn und westlich des Dorfes Novyi Trud konnten sie vorrücken und sind nun etwa sechs Kilometer südlich von Pokrowsk positioniert. Diese Erfolge gehen jedoch mit erheblichen Verlusten einher. Laut Informationen des „Amerikanischen Instituts für Kriegsforschung (ISW)“ haben die russischen Streitkräfte in zwei Wochen fast 3000 Soldaten in diesem Gebiet verloren, was ihre Kampfkraft erheblich schwächt.

Ukrainische Verteidiger in schwieriger Lage

Nazar Voloshyn, ein Sprecher der ukrainischen Streitkräfte, berichtete, dass russische Truppen ukrainische Befestigungen westlich von Novyi Trud sowie südlich von Nowotrojizke und an den südwestlichen Rändern von Schewtschenko angegriffen haben. Dabei haben die Ukrainer zwei Positionen verloren, versuchen jedoch, diese zurückzuerobern, wie „RBC“ berichtet. Ein ukrainischer Bataillonskommandeur beschrieb die Situation als kritisch, da jede russische Einheit monatlich etwa 200 neue Soldaten erhält. Außerdem greifen die Russen bis zu 30 Mal täglich an und haben einen Vorteil bei der Artilleriebeschießung.

Strategische Bedeutung von Pokrowsk

Die Eroberung von Pokrowsk ist für die russische Armee von großer Bedeutung, da sie eine wichtige Nachschubroute und taktischen Vorteil bietet. Doch die dabei entstehenden hohen Verluste könnten die Kampfkraft der russischen Armee langfristig schwächen. Der ukrainische Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyi berichtet von intensiven Kämpfen in Richtung Pokrowsk, wobei die Russen ungewöhnliche Taktiken anwenden. Trotz der heftigen Kämpfe und hohen Verluste bleibt Präsident Wolodymyr Selenskyj standhaft und schließt territoriale Zugeständnisse an Russland bei möglichen Friedensgesprächen aus.