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Kandidatur für Bundestag: Druck und Einsicht: Müller will nicht mehr Regierender sein

Berlin. Das Szenario war schon seit anderthalb Jahren in Vorbereitung. Michael Müller sollte nicht noch einmal als Spitzenkandidat der Berliner SPD antreten. Aber die führenden Kräfte in der Partei wollten ihm einen ehrenvollen Abschied und einen Wechsel in den Bundestag ermöglichen.

Müllers alter Rivale, der Fraktionsvorsitzende im Abgeordnetenhaus, Raed Saleh, eigentlich mal ein SPD-Linker, hatte sich mit Franziska Giffey und den Parteirechten verbündet und so eine Mehrheit geschmiedet gegen das eher heterogene Müller-Lager. Das hatte mit Zweifeln an Müllers Regierungsfähigkeiten zu tun, aber auch mit der Überzeugung, die populäre Bundesfamilienministerin habe bessere Chancen bei den Abgeordnetenhauswahl im Herbst 2021, das Rote Rathaus für die SPD zu verteidigen.

Giffey selbst ist keine Freundin von Müller. Ihren Posten im Bundeskabinett verdankt sie der Fürsprache der Brandenburger und ostdeutschen SPD und nicht der Unterstützung Müllers und seines Berliner Landesverbandes.

Mit vereinten Kräften schafften Saleh und Giffey es, Müller zu einem Abschied vom Landesvorsitz zu bewegen. Am 31. Oktober sollen die Berliner Sozialdemokraten Saleh und Giffey zur Doppelspitze wählen. Nun folgt mit Müllers Ankündigung seiner Kandidatur zum Bundestag der zweite Akt des Führungswechsels. Nach sechs Jahren im Roten Rathaus soll 2021 für Müller Schluss sein mit der Landespolitik.

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